Strehlen
Strehlen gehört zum innerstädtischen Vorstadtgürtel von Dresden und befindet sich einerseits relativ nahe am Stadtzentrum, andererseits nahe am südlichen Stadtrand, da hier die Stadtgrenze dem Zentrum (Altmarkt) am nächsten ist. Das liegt an der Form des ovalen Talkessels, in dem Dresden historisch gewachsen ist.
Strehlen zeichnet sich durch eine nahezu geschlossene Gründerzeitbebauung aus. Opulente Villen und reich mit Plastik und Ornamenten geschmückte Mehrfamilienhäuser prägen das Bild des einstigen Vorortes der sächsischen Residenz, wo selbst Mitglieder der Königsfamilie einen Privatwohnsitz hatten.
Nach 1900 entstanden südlich auf freiem Feld weitere Wohnungen, teils als Genossenschaftsbauten, teils als Betriebswohnungen der Post. Als letzte große Bebauungsmaßnahme entstand ab 1980 neben der Reicker Straße eine WBS-70-Plattenbausiedlung, die teilweise bereits wieder abgerissen wurde ("geförderter Rückbau").
Die 1902 bis 1905 auf einem Hügel errichtete und mit ihren zwei Türmen weithin sichtbare Christuskirche dokumentiert als später Jugendstilbau eine bewusste Abkehr der Gemeinde Strehlen vom Historismus der Gründerzeit. Sie gilt als erste moderne Kirche Deutschlands.
Der Dorfkern, der vom Kaitzbach durchflossen wird, ist noch relativ gut erhalten. Bemerkenswert ist ein sanierter Dreiseitenhof (Altstrehlen 3-5), der mit einem gelungenen Mix aus Wohn- und Geschäftsräumen auch zum Anziehungspunkt für kulturelle Ereignisse geworden ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und deutet darauf hin, dass die Bewohner Strehlens möglicherweise im Kriegsfalle ein Kontingent Schützen (Bogen oder Armbrust) zu stellen hatten - oder dies wenigstens traditionell taten - oder Gefolgsleute eines Schützen (von Name oder Beruf oder beides) waren. (Ru: Strelitz, Cz: Střelec)
- 1288: erstmalige Erwähnung als Strowelin [1] - der Meißner Chorherr Conrad von Boritz ordnet dem Hospital St. Laurentius in Meißen Getreidezinse zu [2]
- 1408 werden der Familie Busmann Zinsen und Zubehörungen in Strehlen bestätigt[3]
- 1445 riss der Kaitzbach mehrere Häuser ein[3]
- 1. Januar 1892: Eingemeindung zu Dresden
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Eintrag zu „Strehlen” beim Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ FRITZSCHE, Falk: Stadtteill Dresden Strehlen, in: die-infoseiten.de9/10 2010
- ↑ a b Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Strehlen“ auf openstreetmap.org mit Detailansicht
- neue und alte Fotos von Strehlen aus der Sammlung Falk Fritzsche
- Postsiedlung
- Strehlen auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)