Skateboarden
[Bearbeiten] Skateparks
- Cossebaude: Bahnhofstraße, Nähe S-Bahnhof Dresden-Stetzsch
- Gorbitz:
- Skatepark an der Kesselsdorfer Straße, etwa Höhe Hilbertstraße
- Skatepark Coventrystraße
- Friedrichstadt: Freizeitpark an der Ecke Löbtauer/Schweriner/Roßthaler Straße
- Gruna:
- Rollsportfläche Haenel-Clauß-Straße, eröffnet Oktober 1998
- Skatepark Rothermundtpark
- Johannstadt: Arnoldstraße/Ecke Gerokstraße (ehemaliges Plattenwerk)
- Leuben: Skatepark Sachsenwerk-/Ecke Siemensstraße
- Löbtau:
- Skateplatz Tharandter Straße 17
- Skateplatz Grünzug Weißeritz, Freiberger Straße, Höhe Hirschfelder Straße (ehemaliger Kohlenbahnhof), eröffnet 2008
- Prohlis: BMX-Platz Gamigstraße
- Reick:
- Skatehalle Lohrmannstraße 22, hinter Netto-Parkplatz
- Skateplatz Rudolf-Bergander-Ring
- Seevorstadt/Großer Garten: Skatepark und Halfpipe Lingnerallee; Halfpipe seit 2003, Skatepark seit 2006[1]
- Strehlen: Skatepark Hugo-Bürkner-Park, an der Teplitzer Straße, eröffnet 2002, zeitweise nicht nutzbar, modernisiert August 2011 bis Oktober 2012[2]
- Tolkewitz: Skatepark Altenberger/Ecke Marienberger Straße
- Weißig: Skatepark Forststraße, hinter dem Sportplatz Heinrich-Lange-Straße 37
[Bearbeiten] Skateboarden in der DDR
Seit der ersten Hälfte der 1980er Jahre waren auch Dresdner Jugendliche auf Skateboards unterwegs. Anfangs übten sie noch in Hinterhöfen ihres „Kiezes“, trafen sich aber bald in der Innenstadt. Besonders beliebt war der Neustädter Markt am Goldenen Reiter, da der Platz seit einer Sanierung Anfang der 80er einen glatten Belag hatte. Außerdem ließen sich die breite geneigte Ebene, der Fußgängertunnel und die Treppen hervorragend für Tricks und Sprünge nutzen. Etwa 30 bis 50 Aktive trafen sich täglich dort. Damit hatte das „Tal der Ahnungslosen“ nach der Hauptstadt Berlin die größte Skater-Szene der DDR.
Das „wilde Sporttreiben“ am Goldenen Reiter wurde von offizieller Seite nicht gern gesehen. Deswegen versuchten Funktionäre, die Skateboarder in Sportgruppen zu integrieren. Dresden war dabei ein Vorreiter. Gerd Tacke vom Vorstand der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Verkehrsbetriebe Dresden unterbreitete den Skatern das Angebot, eine eigene Trainingsgruppe in der BSG zu bilden, und so wurde am 16. September 1986 die Sektion „Rollsport“ gegründet. Das Training übernahmen zunächst Lars Kluger und Steffen Kaden, schon bald übten die Sportler mehr oder weniger selbständig. Ihre Trainingsorte, sowohl verschiedene Hallen als auch die Rollkunstlauffläche im Sportpark im Ostragehege, mussten die Skater immer wieder wechseln, weil Rampen und Tricks die Anlagen ramponierten. Den Treffpunkt am Goldenen Reiter nutzten die Skateboarder jedoch auch weiterhin.
Im März 1987 nahmen einige Dresdner an einem einwöchigen DDR-weiten Übungsleiterlehrgang an der Sportschule im thüringischen Greiz teil, den Sektionsleiter Gerd Tacke organisiert hatte. Die Dresdner wollten dort gern ihre Übungsleiter-Prüfung absolvieren, weil die Sektion auf dem Papier einen Übungsleiter brauchte. Das gestaltete sich allerdings schwierig, da weder die Funktionäre Skateboarding-Kenntnisse hatten noch geeignete Prüfungsfragen existierten.
Über die BSG wurden die Dresdner Skater für öffentliche Auftritte engagiert. So zeigten sie ihre Tricks zum Beispiel bei der Brückenmännchen-Revue im Kulturpalast, bei der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 und beim Pfingsttreffen der FDJ in Berlin 1989.
Nachdem von 1987 bis 1989 in Berlin bereits drei inoffizielle DDR-Meisterschaften im Skateboardfahren stattgefunden hatten, veranstalteten die Dresdner am 26. und 27. Mai 1990 die erste „halboffizielle“ DDR-Meisterschaft. Die Wettkämpfe in den Disziplinen Hochsprung, Free- und Streetstyle wurden auf der Rollkunstlauffläche im Ostragehege ausgetragen. 41 Teilnehmer starteten, die Sieger erhielten u.a. selbstgebastelte Pokale aus einer Skateboard-Achse und Preisgelder. Der Dresdner Carsten Böhme gewann im Hochsprung.
Da sich die Dresdner Skateboarder in der BSG nie recht wohlgefühlt hatten, nutzten sie das neue Vereinsgesetz nach der Wende und gründeten am 16. September 1990 den Verein „Skate Union Dresden“ – am Goldenen Reiter. Auf der ersten eigenen Flächen auf einem Schulhof bauten sie im Frühjahr 1991 ihre erste eigene Rampe.[3]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Juliane Richter: Ausbau des Skaterparks beginnt. In: SZ 20.8.2014, S. 15.
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Dresden, 1.11.2012
- ↑ Sofern nicht anders angegeben, alle Angaben aus: Kai Reinhart: „Wir wollten einfach unser Ding machen“. DDR-Sportler zwischen Fremdbestimmung und Selbstverwirklichung. Frankfurt/Main 2010. S. 254.