Rothermundtpark
Der Rothermundtpark befindet sich in Dresden-Gruna und ist seit 1914 für die Bevölkerung nutzbar. Der Park erfreut sich zunehmender Beliebtheit durch die Anwohner und wird von der Landeshauptstadt gepflegt. Neben diversen Spielgeräten findet man eine Skaterbahn und Hügel für eine Schlittenpartie im Winter.
[Bearbeiten] Geschichte
1874 kam der Kommerzienrat Julius Ludwig Rothermundt (1827-1890) nach Gruna und kaufte das alte Anwesen der Grünen Wiese. Er ließ die meisten Gebäude abreißen und für sich ein Landhaus errichten. Beauftragte Landschaftsgestalter ließen einen prächtigen Park mit fremdländischen Gewächsen anlegen. Der Kaufmann, der in Russland große Fabriken besaß, war beliebt im ehemaligen Dorf Gruna, erwies er sich doch als Wohltäter für die Gemeinde.
1914 wurde dieser Park für die Bürgerschaft allgemein als "Volkspark" geöffnet. Nach Ende des Ersten Weltkrieges fand hier das Denkmal für die Grunaer Kriegsopfer seinen Platz. In diesem Park ging es über gepflegte Wege an einem Tennisplatz vorbei zu einem Aussichtspunkt auf der nördlichen Seite, der überdacht und mit Ruhebänken versehen war. Von dieser Stelle des Parks schaute man über eine große Senke, durch die sich der Landgraben zog. Ein beachtlicher Teil dieser Senke war in den 1930/40er Jahren von einer Baumschule belegt. Im Park selbst standen große Bäume, dichte Büsche säumten die Wege.
Im Februar 1945 brannte auch das Rothermundtsche Anwesen aus. 1974 wurden die Reste der Villa abgerissen. Im Rahmen der Neubebauung der Grunaer Ortsflur zu einem modernen Wohngebiet erfolgten auch Arbeiten zum Erhalt und Gestaltung des Volksparkes. Anfang der 1980er Jahre wurde ein Abenteuer-Spielplatz errichtet, der anlässlich des VII. Pioniertreffens in Dresden im August 1982 feierlich eröffnet wurde.
[Bearbeiten] Quellen
- Annette Dubbers: Gruna – Aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils. ISBN 978-3-973199-50-4
- Gotthart Schnabel: Dresden. Verlorene Heimat. Kindheitserinnerungen an Alt-Gruna 1936 bis 1945. Books on Demand, Norderstedt 2008.