Melchior Barthel
Melchior Barthel (* 10. Dezember 1625 in Dresden; † 12. November 1672 in Dresden) war ein Hofbildhauer der Barockzeit.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Der Sohn des Dresdner Bildhauers Hieronymus Barthel lernte bis 1640 bei seinem Vater, dann, nach dem frühen Tod des Vaters, für fünf Jahre bei Johannes Böhme in Schneeberg. Ein namensgleicher Steinmetz Melchior Barthel, um 1579 am Bau des Turms der Kreuzkirche beteiligt, war vermutlich einer seiner Vorfahren.[1]
1645 verließ Melchior Barthel Dresden und traf auf seiner Reise über Süddeutschland (Augsburg, Ulm) nach Italien mit Christoph Abraham Walther zusammen. Barthel blieb 17 Jahre in Venedig, wo er zahlreiche Werke schuf, darunter 67 Figuren für das Grabmal des 1669 gestorbenen Dogen Giovanni Pesaro in der Kirche dei Frari sowie eine Statue des Täufers im Oratorium St. Maria in Nazaret und ein Grabmal in St. Giovanni e Pasto. Seine Arbeiten in Elfenbein fanden Aufnahme in die Sammlung der Medici.[2]
Im Jahre 1670 kehrte Barthel nach Dresden zurück. Er wurde auf Empfehlung des Oberlandbaumeisters Wolf Caspar von Klengel von Johann Georg II. zum Hofbildhauer ernannt, kurz danach starb er. Sein Grabstein wurde im Hof des Hauses Johannesstraße 12 eingemauert. Im Dresdner Grünen Gewölbe befinden sich Elfenbeinarbeiten von ihm.[3]
[Bearbeiten] Quellen
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 404
- Paul Schumann: Dresden. Leipzig: E. A. Seemann, 1909
- Artikel „Barthel, Melchior“ von Carl Clauß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 104
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Hentschel, Walter, "Barthel, Melchior" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 608
- ↑ Eike D Schmidt: "Das Elfenbein der Medici: Bildhauerarbeiten für den Florentiner Hof von Giovanni Antonio Gualterio, dem Furienmeister, Leonhard Kern, Johann Balthasar Stockamer, Melchior Barthel, Lorenz Rues, Francis van Bossuit, Balthasar Griessmann und Balthasar Permoser". München: Hirmer, 2012.
- ↑ Werke bei SKD-Online
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Melchior Barthel“
- Werke bei europeana.eu