Metropolis
Das Multiplexkino Metropolis wurde am 25. Mai 1997 als Bofimax mit der Einweihung des Waldschlösschenareals eröffnet. Es hatte 1.846 Sitzplätze vor sieben Leinwänden. Nach der Insolvenz der Bochumer Filmtheaterbetriebe Rehs übernahm der Schauburg-Betreiber Frank Apel das Kino und formte daraus ein Arthouse-Kino,[1] das bis 2009 bestand.
Ab 20. Dezember 2001 wurde der Name Metropolis nach dem gleichnamigen Film von Fritz Lang aus dem Jahr 1927 gewählt, um den künstlerischen Anspruch des Programmes zu dokumentieren. Das Foyer wurde nach Metropolis-Filmszenen durch den Dresdner Künstler Tilo Schiemenz gestaltet, der Kassenbereich nach einem Kinoplakat von Boris Bilinsky.
Das Metropolis zeigte nicht nur, wie ursprünglich angedacht, Programmkino-Filme, sondern auch Hollywood-Blockbuster. Daneben bot es Dokumentarfilme, Werke mit lokalem und regionalem Bezug, Produktionen aus Asien und regelmäßig die Reihe "Klassik im Kino". Für sein breit gefächertes Filmspektrum erhielt das Metropolis mehrfach Kinoprogrammpreise. Seit 2003 fanden das Filmfest Dresden[2] und das Dresdner Asian Filmfestival am Waldschlösschen statt. Den Asien-Schwerpunkt samt Festival übernahm nach der Schließung des Metropolis das Kino in der Fabrik (KIF).
Die Vorführtechnik befand sich auf einem relativ modernen Stand: Tellerbetrieb mit Ernemann-15-Projektoren sowie drei Digitalprojektoren. Als Theaterleiter arbeiteten Apels Ehefrau Cornelia (Conny), seit 2007 im KIF, und nach ihr Georg Flade.
Anfang Dezember 2009 gab Kinobetreiber Apel bekannt, das Haus zum Jahresende schließen zu müssen, da der zu verzeichnende Besuchermangel aufgrund der Bauarbeiten an der Waldschlösschenbrücke den wirtschaftlichen Betrieb des Hauses nicht mehr zuließe. So läge die Besucherzahl 2009 nur bei 90.000 gegenüber konstanten 150.000 der vergangenen Jahre. Um noch einmal auf den Schließungsgrund hinzuweisen, spielte das Metropolis in der letzten Dezemberwoche den vom Titel her passenden deutschen Anti-Kriegs-Film "Die Brücke".
Allerdings gibt es Zweifel, dass der Bau der Waldschlösschenbrücke der alleinige Grund für die Schließung war. Mit der Erweiterung des Programmkinos Ost auf fünf Säle im April 2009 verfügt Dresden mit 62 Bühnen über die höchste Leinwanddichte in der Bundesrepublik.[3]
In der Pressemitteilung hatte sich Apel die Option einer Wiedereröffnung offen gehalten. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da er sämtliche Kinoneinbauten entfernen muss und Vorführtechnik und Kinosessel zum Verkauf stehen.[4]
Seit Dezember 2012 bis voraussichtlich September 2015 nutzt die Dresdner Philharmonie die Räumlichkeiten für Proben während der Zeit der Sanierung des Kulturpalastes.[5] Die Säle beherbergen Probenräume und Lager, die früheren Vorführräume dienen als Umkleiden. Der Umbau der Räumlichkeiten für die Ansprüche eines Orchesters kostete rund 500.000 Euro. Zusätzlich mietete die Philharmonie eine Gewerbeeinheit und eine Büroetage.[6]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ SZ vom 21. Dezember 2001: „Endlich eine Zielgruppe: Aus Bofimax wird Metropolis - Betreiber- und Richtungswechsel in Dresdner Großkino“
- ↑ SZ vom 22. April 2003: „Meine Welt, so klein; Wohin des Wegs? Das Filmfest war ein heller Erfolg mit einigen Schattenflecken“
- ↑ SZ vom 3. Dezember 2009: „Stefan Rössel: Warum das „Metropolis“ schließen muss“
- ↑ Metropolis-website mit Verkaufsangeboten 7. Februar 2010
- ↑ Artikel auf dnn-online.de
- ↑ SZ-Artikel vom 6.12.2012, Pressemitteilung der Stadt Dresden vom 5.12.2012
[Bearbeiten] Ehemalige Kontaktdaten
- Metropolis
- Am Brauhaus 8
- 01099 Dresden
- Tel.: (0351) 81 66 721 (Reservierung), 81 66 722 (Programmansage)
- E-mail: kontakt@metropolis-dresden.de
- Straßenbahn Linie 11, Bus Linie 64 bis Haltestelle Waldschlösschen