Oberer Gasthof Lockwitz

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Oberer Gasthof Lockwitz, colorierte Postkarte, Aufnahme von der Brücke über den Lockwitzbach, links der Schlosspark, in der Bildmitte die Drogerie zum Stern, ganz rechts die bekannte Bäckerei Gehre
Postkutsche, Höhe Oberer Gasthof Lockwitz, im Hintergrund verdeckt die Bäckerei von Ferdinand Moritz Gehre

Der Obere Gasthof Lockwitz war das älteste Gasthaus in Lockwitz und befand sich direkt neben dem Schlosspark, oberhalb vom Wehr am Lockwitzbach in der Röhrsdorfer Straße. Der Gasthof wurde bereits 1537 als Wirtsschänke erbaut. 1621 wurde dem Käufer Simon Schneider von dem Erbherren ausdrücklich gestattet, seine Schmiede aus seinem Haus in den Gasthof zu verlegen. Von da an ist stets eine Schmiede mit dem Gasthof verbunden gewesen. 1800 wird sie im Gerichtsbuch als „die zur Oberschenke gehörige Hofeschmiede“ bezeichnet. Sie wird noch einmal 1837 im Gerichtsbuch genannt.1845 baute der Pächter der Schmiede ein Nachbarhaus und richtete darin seine Schmiede ein. Andere Inhaber betrieben bis 1938 in dem Gebäude eine Fleischerei, denn schon 1670 wurden beim Besitzwechsel außer dem Recht zum Bier-, Branntwein- und Salzschank auch das Recht auf freies Backen und Schlachten und eine freie Schmiede zum Gasthofes gehörig aufgezählt.

Im Laufe der Zeit ist der Gasthof viele Male umgebaut worden. Johann Samuel Grohmann schreibt, dass 1823 das ganze Gebäude abgeputzt wurde, die Gaststube eine Gipsdecke erhielt und dass 1835 nach der Grundgasse zu 13 Ellen angebaut wurden, „um im oberen Stockwerk einen schönen Tanzsaal anlegen zu können“. [1]Seine letzte Gestalt hat der Gasthof aber wohl erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten. Außerdem gab es eine große Garten und eine Schankwirtschaft mit Kegelbahn. Der Eingang zum ältesten Teil des Hauses, dem "Felsenkeller" war an der Stirnseite des Hauses. Bis 1910 gab es mehrere Wechsel bei den Besitzern des Oberen Gasthofes, mehrere Jahre Anfang des 20. Jahrhunderts sogar jährlich. Ab 1910 war der Gasthof für über zwei Jahrzehnte im Besitz der Eheleute Große.

1945 bei den Luftangriffen auf Dresden wurde der Obere Gasthof beschädigt und nach Dr. Karl Bamberg im April/Mai 1960 abgerissen. Der Platz blieb anschließend unbebaut. Heute befindet sich ein Parkplatz auf dem Gelände.

[Bearbeiten] Gasthofsbesitzer (aus Adressbüchern)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Matthias Daberstiel, Geschichte von Lockwitz und Nickern, Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile, 1757-1907, Cardamina Verlag, 2021 Lockwitz-nickern.de
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