Peter Eisenberg
Dr. Peter Eisenberg, auch Petrus Eysenberck, war ein Pleban und der Hofprediger von Herzog Georg.
Um 1472 in Halle geboren, studierte er von 1487 bis 1513 in Leipzig Philosophie und Theologie, welche er mit dem Doktor abschloss. Im Jahr 1512 wurde er als Pfarrer an die Kreuzkirche berufen und begann in Dresden eine durchaus streitbare Karriere, denn er war als ein fester Anhänger der alten römischen Lehre bekannt.
So brachte die Errichtung einer Wallfahrtskapelle für ein wundertätiges Marienbild am Queckborn (1512), was später die Einkünfte der Kreuzkirche schmälerte, eine Beschwerdeschrift des Rates gegen die Geistlichkeit mit sich (1520). Im gleichen Jahr führte er einen Exorzismus an der als Hexe verurteilten Anna Schneider aus, bevor sie verbrannt wurde.
Weitere Streitpunkte zwischen Pfarre und Rat waren die Gerichtsbarkeit in Poppitz, der Bier- und Weinausschank ebenso wie Beerdigungen im Franziskanerkloster.
Mit Zustimmung des Rates erhielt die Kreuzkirche 1529 einen schönen Schmuck in Tafelgemälden der zehn Gebote, die in der linken und rechten Ecke der unteren Bildreihe die Wappen des Pfarrers und des Bürgermeisters trugen. Eisenberg stand bis zum Tode des Herzogs Georg 1539 in dessen Gunst. Der Herzog hatte ihn oft mit auswärtigen Diensten betraut und von ihm die letzte Ölung erhalten.
Sein Nachfolger Cellarius führte mit Herzog Heinrich die lutherische Lehre ein. Zurückgezogen im Domstift Bautzen starb er im hohen Alter bei gutem Ruhegehalt (welches im Jahr 1543 letztmalig erhöht wurde).
[Bearbeiten] Quellen
- Georg Beutel: Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten. Verlag Heinrich, Dresden 1908.
- RICHTER, O. und MÜLLER, G. in: Dresdner Geschichtsblätter Band 1, Dresden 1892-96