Stadtpark Pulvermühle

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Energiegewinnung früher und heute: Mühlräder des Pulvermühlenparks und Kraftwerk Nossener Brücke
Stadtpark Pulvermühle in Bau, April 2014
Zuppinger Wasserrad, 1937 abgebrochen, rechts das Herrenhaus der ehem. Pulvermühle, Gebäude 1945 zerstört

Der Stadtpark Pulvermühle oder auch Pulvermühlen-Park befindet sich in Löbtau auf dem Gelände der ehemaligen Pulvermühle, also am Ufer der Weißeritz zwischen Nossener Brücke, Oederaner Straße (Auffahrt zur Nossener Brücke) und Fabrikstraße. Er bildet einen Teil des Grünzugs Weißeritz. Eröffnet wurde der Park am 9. Oktober 2014. Künftig wird das Umweltzentrum die Grünanlage pflegen.

Der Park wird dominiert vom freigelegten früheren Weißeritzmühlgraben (der allerdings aus Unfallschutzgründen teilweise wieder verfüllt werden musste) und zwei stählernen „Silhouetten-Mühlrädern“ in Originalgröße (Jahr 1830). Das größere Mühlrad soll in Zukunft drehbar sein. Der befestigte Platz vor den Mühlrädern hat die Größe der einstigen Pulvermühle. Auf ihm ist der Verlauf des Mühlgrabens mit den zahlreichen Mühlen-Standorten aufgebracht (die Pulvermühle ist rot markiert). Auch historische Mühlsteine sind in den Platz eingelassen. Parkbesucher können auf sogenannten Sitzgabionen Platz nehmen, also Drahtkäfigen, die mit allerlei Fundstücken aus dem Weißeritzmühlgraben gefüllt sind. Auf der Südostseite des Parks lädt ein großes Mühle-Spielfeld zum Mitmachen ein. Mehrere Stelen informieren über die Geschichte des Ortes. Die historischen Fakten hat der Weißeritzmühlgraben-Experte Wolfgang Müller zusammengestellt.

An der östlichen Seite des Areals befindet sich das sogenannte „Pulverwäldchen“, das aus zahlreichen Faulbäumen besteht. Um Schwarzpulver herzustellen, verwendete man nämlich früher Holzkohle, die aus Faulbäumen gewonnen wurde. Aus der leicht hügeligen Wiese an der Westseite des Geländes soll später eine Streuobstwiese entstehen, der sogenannte „Geburtenhain“. Eltern, Verwandte oder Freunde können dort Bäume für Neugeborene pflanzen.

[Bearbeiten] Geschichte

Bis zur Fertigstellung der Grünanlage vergingen etliche Jahre. Im Jahr 2006 erwarb die Stadt Dresden das Gelände, um dort in Form eines Parks Ausgleichsflächen für andere Bauprojekte zu schaffen. Unter Leitung der Landschaftsplanerin Angela Schüler vom Büro Landschaft + Design wurden die Brache vermessen, Mauerreste der historischen Bebauung gesucht und gefunden sowie erste Konzepte erstellt. Der Kulturverein Zschoner Mühle e.V. legte bis 2012 den früheren Mühlgraben vollständig frei, beräumte Müll und sicherte Fundstücke aus dem Verfüllungsmaterial des Mühlgrabens: jede Menge Keramik, Hunderte Flaschen und anderen Müll aus den 1930er Jahren. Im Jahr 2008 wurde das „Pulverwäldchen“ angelegt. 2012 nahm Landschaftsarchitektin Schüler gemeinsam mit ihrer Kollegin Peggy Thiel die genaue Planung vor. Ein Jahr später verzögerte ein kleines Reptil die Bauarbeiten: Die geschützte Italienische Mauereidechse wurde im Pulvermühlen-Gebiet entdeckt und musste in Ersatz-Lebensräume umgesiedelt werden. Die eigentlichen Bauarbeiten zur Parkgestaltung fanden von März bis September 2014 statt. Im neuen Park haben die Eidechsen wieder ihren Platz gefunden - in Schlupflöchern im Mühlgraben und den Mauern.

Planung und Bau kosteten rund 350.000 Euro. Ein großer Teil des Geldes kam im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprojektes „Dresden West/Friedrichstadt“ vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

[Bearbeiten] Weblinks und Quellen

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