Rudolf Gerke
Dr.-Ing. Christian Friedrich Rudolf Gerke (* 2. November 1848 in Dassel bei Hannover; † 14. Juli 1912 in Dresden) war ein deutscher Architekt, Bauingenieur und Verwaltungsbeamter, zuletzt als Stadtvermessungsdirektor in Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Rudolf Gerke nahm nach dem Abschluss des Gymnasiums in Holzminden zuerst am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als Soldat im 73. Hannoverschen Füsilier-Regiment teil. Danach studierte er von 1874 bis 1878 an der Polytechnischen Schule in Hannover, wo er ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase war. Von 1877 bis 1878 war Gerke Assistent für Geodäsie und darstellende Geomentrie an der heutigen TU in Hannover. Dort habilitierte er 1880 und wurde direkt im Anschluss Privatdozent an der Polytechnischen Schule in Hannover, was er bis 1886 blieb.
Um 1882 legte Gerke seine Feldmesserprüfung ab und wurde Mitredakteur der "Zeitschrift für Vermessungswesen". 1886 ging er in das Herzogtum Sachsen-Altenberg und wurde im gleichen Jahr Vermessungsdirektor am Vermessungsamt in Altenburg.
1892 ging Gerke nach Dresden und wurde hier 1892 Direktor des Stadtvermessungsamtes und erstmals 1893 im Dresdner Adressbuch von 1893 in der Zirkusstraße 4 verzeichnet.[1] 1895 zog er in die Strehlener Straße 23, wo er bis 1910 wohnte.[2] Er war viele Jahre Mitglied im Deutschen Geometerverein. Am 1. April 1910 zog er in eine Neubauwohnung im Erdgeschoss Münchner Platz 12, wo er bis zuletzt wohnte.[3] Gerke wurde auf dem Urnenhain Tolkewitz beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1889: R. Gerke's Aufgabensammlung aus der darstellenden Geometrie, Verlag Cruse (Ost & Georg)
- 1899: Verzeichniss der Höhen, königlich-sächsische Hofbuchhandlung, Wilhelm Baensch
- 1901: Bericht über die am 17.5.1901 stattgefundene Feier des 80. Geburtstags des Geheimen Regierungsraths August Nagel, in: Zeitschrift für Vermessungswesen, Stuttgart [4]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- vor 1893: Sachsen-Ernestinischer Hausorden 2. Klasse
- 1895: Königlich-Preußische Landwehrdienstauszeichnung 1. Klasse
- 1900: Königlich-Preußische Erinnerungsmedaille Kaiser Wilhelm I.
- 1900: Königlich-sächsische Kiregsdenkmünze für 1870/71
- 1904: Königlich-Preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse
- 1906. Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Familie
Rudolf Gerkes Ehefrau Henny († 1923 in Dresden)[5] ist im Dresdner Adressbuch von 1902 erstmals verzeichnet, da sie selbst mit Auszeichnungen geehrt wurde:
- Königlich-Preußische Kriegsdenkmünze für 1870/71 am weißen Band
- Königlich-Preußische Erinnerungsmedaille Kaiser Wilhelm I.[6]
Henny Gerke wohnte zuletzt in der Schandauer Straße 2.
[Bearbeiten] Weblinks
- Rudolf Gerke im Personen-Wiki der SLUB Dresden
- Stadtplan von Dresden, 1:10 000, Lithographie, 1899, Rudolf Gerke, Deutsche Fotothek
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 5, 1909-1912, SLUB, S. 238
- Rudolf Gerke auf www.glass-portal.privat.t-online.de
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 214
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 256
- ↑ Adressbuch von 1910, S. 234
- ↑ Reiner Pommerin: 175 Jahre TU Dresden: Geschichte der TU Dresden 1828-2003, Onlinevorschau auf Google Books, S. 426
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1923, SLUB, S. 293
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 289