Sigena von Leige

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Sigena von Leige (24. Februar 1110 im Nonnenkloster Vitzenburg) war die Tochter von Graf Goswin dem Älteren von Leige (Großleinungen) direkt nördlich von Sangerhausen [1] und die Mutter des Wiprecht von Groitzsch, dem Besitzer des Gaues Nisan (= der Raum Dresden) von 1085 bis 1124.

Kurz vor 1050 heiratete sie Wiprecht I., den zur römisch-katholischen Kirche konvertierten Gaugrafen des Balsamgaues. Von ihrem Vater erhielt sie die reichsunmittelbare Ministerialenburg Alt-Morungen direkt nördlich von Großleinungen mit allen dazugehörigen Besitzungen (Zubehör) als Mitgift mit in die Ehe. Damit verfügte ihr Mann Wiprecht I. auch über Besitzungen im ältesten Siedlungsland von Ostfalen.[2]

Wiprecht der Ältere besaß großväterlicherseits slawische Wurzeln. Die Familie hatte mit dem Vordringen der Slawen nach Westen im 10. Jahrhundert Grundbesitz in der Altmark erlangt. Wiprecht der Ältere war als Wiprecht I. Gaugraf im Balsamgau in der südöstlichen Hälfte der späteren Altmark. Der Balsamgau wird zwischen der Elbe und dem damals unbebaubaren Bruchwald ihres Nebenflusses Milde-Biese-Aland verortet.[3]

Wiprecht I. war als erster seiner Familie Christ geworden, um für das Amt des Gaugrafen würdig zu sein.[4] Dieses Amt wiederum ermöglichte ihm als slawischen Abkömmling eine standesgemäße Ehe mit einer Grafentochter aus dem sächsischen Altsiedelland.

Sigena von Leige erhielt von ihrem Vater Graf Goswin dem Älteren von Leige (Großleinungen) als weitere Mitgift auch noch die wichtige Wasserburg Gatersleben in der Selkeaue (heute zum Salzlandkreis). Die Burg wurde vermutlich von den Herren von Gatersleben bereits im 9. Jahrhundert erbaut und 964 als mit Wassergräben umgebene Rundburg erwähnt.[5]

Nach dem unerwartet frühen Tod von Wiprecht I. wurde sein Sohn Wiprecht II. (später von Groitzsch) seinem Vormund, Markgraf Udo von Brandenburg, übergeben.

Sigena von Leige heiratete kurz vor 1060

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. "um 1050 oo SIGENA, Erbin von MORUNGEN und GATERSLEBEN † 24.II.1110/1121-1123. Als Witwe 3. Äbtissin von Vitzenburg. Witwe von Wiprecht I. von Groitzsch. Tochter von Goswin dem Älteren, Graf von Gross-Leinungen." In: Tafel "FRIEDRICH I. VON BURGLENGENFELD." In: Detlef Schwennicke: "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten." Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Tafel 95 A.
  2. In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis der Zehnten der Reichsabtei Hersfeld wird Morungen als zehntpflichtiger Ort "Morunga" im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. vgl. Reg. Thur. Nr. 287 und Hans Weirich: "Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld", Band 19, Teil 1, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Verlag N.G. Elwert, 1936, S. 65–67. Morungen ist der Geburtsort des bedeutenden Minnesängers Heinrich von Morungen.
  3. Die Milde-Biese-Aland mündet in Schnackenburg (heute Landkreis Lüchow-Dannenberg). Sie kommt von der Letzlinger Hochfläche und fließt über Polvitz, Gardelegen nach Kalbe (Milde). Ab Beese trägt der Fluß den namen Biese, die über Osterburg nach Seehausen fließt. Ab dort wird der Fluss Aland genannt, der über Esack dann zur Mündung in Niedersachsen weiterfließt. Der Aland wurde schon 786 als "Alend" erstmals erwähnt und hat die Bedeutung "aufwachsend". Vgl. Albrecht Greule: "Deutsches Gewässernamenbuch". Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Aland“, Seite 29. Der Name der Milde erscheint im Jahre 1007 in dem des eingegangenen Ortes und Teiches "Myldehouede", "Mildehovet", "Mildanhovede" ("Mildehaupt") der später wüsten Dorfstelle Hohe Milde. Ursprünglich war die langgestreckte Niederung der Mildewiesen ein unbebaubarer Bruchwald mit Erlen, Birken und Haselsträuchern.
  4. Albin Jahn: "Ortschronik der Stadt Groitzsch" (handschriftlich ohne Seitenzahl).
  5. "Wiprecht I. heiratete die Tochter des Grafen Gowin von Leige, mit Namen Sigena, die als Mitgift Morungen (Reg.-Bez. Magdeburg) und Gatersleben (an Selke) erhielt." In: Rainer Friedheim: "Wiprecht von Groitzsch. Sturz in die Tiefe." Schütze-Verlag, München-Solln 1958, Seite 579.
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