Volksbad Friedrichstadt
Im Laufe der Geschichte existierten zwei Volksbäder im Stadtteil Friedrichstadt: Von 1903 vermutlich bis zur Bombardierung 1945 stand es an der Vorwerkstraße 14[1], zwischen 1964 und 2005 befand es sich Seminarstraße 3[2], fast an der Ecke Adlergasse/Seminarstraße.
[Bearbeiten] Volksbad Seminarstraße
Das neue Volksbad Friedrichstadt war ein Reinigungsbad mit Wannen und Duschen. Das langgestreckte Gebäude befand sich an der Seminarstraße 3 und wurde am 9. Januar 1964 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Im April 2005 wurde das Haus abgerissen.[3]
Das Bad verfügte über 19 Wannen- und 14 Brausebäder. "Sie sind zur Hälfte für Frauen im Erdgeschoß und für Männer im Obergeschoß vorgesehen." Zusätzlich gab es ein "Massenbrausebad", in dem 15 Herren gleichzeitig duschen konnten. Die Nassräume waren gefliest, die Warteräume "gut eingerichtet". Auch Haartrockenanlagen sowie eine Be- und Entlüftungsanlage wurden eingebaut.
Ein Wannenbad kostete 35 Pfennige, eine Dusche 15 Pfennige. Die Selbstkosten dafür lagen laut Zeitungsbericht aber jeweils doppelt so hoch, d.h. der Staat subventionierte 35 Pfennige pro Bad und 15 pro Dusche. Das Volksbad Friedrichstadt wurde vom Dienstleistungsbetrieb Bäder der Stadt Dresden betrieben, Leiter war Herr Hoyer.
Der Neubau des Volksbades Anfang der 60er Jahre war nötig, da die meisten Altbauwohnungen in Friedrichstadt nicht über ein Bad verfügten. Die Pläne stammten von Sibylle Kriesche[4] vom VEB Hochbauprojektierung Dresden, den Bau führten Baumeister Mannschatz, Bauleiter Bender (Stadtbezirksleitung Dresden-West) und 25 Betriebe aus. Die Bauarbeiten gingen laut Zeitungsbericht wegen der "im Projekt enthaltenen Mängel" "nicht ohne Schwierigkeiten" vonstatten. Ein Problem waren laut Bauakten die abgehängten Decken, die ins Gebäude eingebracht worden waren, aber nach einer damals ganz neuen Verordnung nur noch in Ausnahmefällen zulässig waren. Der Rohbau wurde am 7. November 1962 abgenommen, die Endabnahme erfolgte am 8. Januar 1964. Die ursprünglich geplanten Baukosten von 488.000 DM[5] wurden weit überschritten und lagen am Ende bei 560.000 DM.
Ursprünglich war für das neue Volksbad das Grundstück Adlergasse 4-6 vorgesehen, sodass die Architektin das Gebäude für diesen Standort plante. Das Bad wurde dann jedoch an Standort Seminarstraße 3 errichtet.[6]
siehe auch: Schwimmbäder#Ehemalige_Volksbäder
[Bearbeiten] Quellen
- Sächsische Zeitung 6.1.1964
- ↑ Adressbuch 1902, 2. Teil, S. 554; Adressbuch 1903, 2. Teil, S. 570; Adressbuch 1943/44, 5. Teil, S. 826
- ↑ Information von Daniel Fischer, forscht über Bautechnik und Architektur zu DDR-Zeiten
- ↑ Abriss-Fotos von Ray van Zeschau alias Verschwundenes Dresden
- ↑ Information von Daniel Fischer, forscht über Bautechnik und Architektur zu DDR-Zeiten
- ↑ Stadtarchiv Dresden, Bau-und Grundstücksakten, Sig. 10, Nr. 12031 und Nr. 56194, Information von Daniel Fischer, forscht über Bautechnik und Architektur zu DDR-Zeiten
- ↑ Stadtarchiv Dresden, Bau-und Grundstücksakten, Sig. 10, Nr. 12031 und Nr. 56194, Information von Daniel Fischer, forscht über Bautechnik und Architektur zu DDR-Zeiten