Christoph August von Wackerbarth
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August Christoph Reichsgraf von Wackerbarth (* 22. März 1662 in Kogel bei Ratzeburg; † 14. August 1734 in Dresden) diente August dem Starken dreißig Jahre lang als Hofmann, Verwaltungsbeamter, Staatsmann, Offizier und Baumeister, zuletzt im Rang eines kurfürstlich-sächsischen und königlich-polnischen Generalfeldmarschalles.
- 20. November: Ordre des Obersthaus- und Landzeugmeisters (seit 1705) Christoph August von Wackerbarth:
- "Mit besonderem und höchstem Verdruß habe ich bei meiner itzigen Anwesenheit sehen und erfahren müssen, wie mal habilement die Kgl. Artillerie sowohl bei der Leib- als denen anderen 3 Feldcompagnien beschaffen, inmaßen nicht nur unansehnliche, kleine, blöde, ungeschickte Leute, sondern auch Invaliden und Kranke darunter zu befinden, mit welchen die Königlch Dienstleistungen der Gebühr nach nicht versehen, weniger die Offiziers versichert sein können, daß bei ereigneter action ihnen schuldige assistence geleistet und das Kglch. hohe Interesse dadurch befördert und in Acht genommen werden möge. Alldieweilen aber Se. Kglch. Majestät nächst Anwendung einer eifrigsten Sorgfalt und Mühe, gleichwohl ein so hohes Geld darauf gewendet, daß nicht nur brave, geschickte, mannhafte und gesunde Leute angeworben, sondern ihnen auch, nach dem Unterschied der Proben, die Artillerie-Kunst fideliter unterwiesen, desgleichen sämmtliche Compagnien allzeit in solchen Flor und capacitet conserviret und erhalten werden sollen, daß Kglch. Majestät ehe und allewege ihrer guten Wissenschaft und treuen Dienste sich versichern, der Offizier aber davon Ehr und Ruhm haben und erlangen möge. Nun aber dieses ermangelt und weder Kglch. Majestät Nutzen und Dienst noch des Offiziers Gloir von diesen schlechten Leuten zu vermuthen, – Als wolle der Herr Oberzeugmeister denen Capitäns diesen meinen Mißfallen hierüber intimiren und dann durch alle Compagnien ein solche Riforma anstellen, daß alle dergleichen kleine, ungeschickte, blöde und invalide Leute ausgemustert und dagegen von den Capitäns andere, wohlgestalte, geschickte und ansehnliche Kerls an deren Stelle wiederum angeworben, auch denenselben die Artillerie soviel ein Kanonier und Feuerwerker zu wissen von Nöthen und zwar beides, sowohl die Anwerbung als die Lehre auf ihre der Capitäns Unkosten solcher Gestalt unterwiesen werden möge, damit zu Ende Martii nächstkommenden 1708. Jahres ein jeder Capitän seine Compagnie komplet habe und zur Musterung parat sei."[1]
- Der Graf von Wackerbarth, seit dem 14. August 1718 Gouverneur der Stadt, verlegte einige Monate nach seinem Amtsantritt das Gouvernement aus dem Regimentshaus ins Zeughaus, wohin am 25. Oktober die Kadetten wie auch die Garnison ihre Fahnen und der Stadtmajor die Torschlüssel brachte.
- 1727 - 1729 ließ er das Schloss Wackerbarth ("Wackerbarths Ruhe") in der Lößnitz erbauen
- Das Kurländer Palais wurde im Jahr 1729 für Minister August Christoph Reichsgraf von Wackerbarth, den Generalfeldmarschall und Oberinspekteur des Bauwesens, unter August dem Starken, errichtet.
- 1728 wurde er kurzzeitig Generalintendant der Zivil- und Militärgebäude.
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- BESCHORNER, Hans: Herrensitze der Lößnitz, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, 1924
- Carl NIEDNER, Der sächsische Kabinettsminister Graf August Christoph von Wackerbarth († 1734) und die Königliche Gemäldegalerie in Dresden, in: NASG 31, 1910, S. 86-99
[Bearbeiten] Links
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Ernst Freiherr von Friesen: "Verfassung des Hauptzeughauses in Dresden zu Anfang des 18. Jahrhunderts". In: Dresdner Geschichtsblätter, Band 2 (1897 bis 1900), S. 241-248 (hier: S. 242).