Wilhelm Gottschalk

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Wilhelm Gottschalk, oft auch in der Kurzform Willi Gottschalk ( * 1906;[1] †) war ein deutscher Eisenbahner und Verwaltungsbeamter, zuletzt als Präsident der Reichsbahndirektion Dresden.

Gottschalk war als Amtsnachfolger von Hans Uhle ab dem 21. April 1951 Präsident der Reichsbahndirektion (Rbd) Dresden. Er bekleidete das Amt knapp fünf Jahre.

Bereits 1952 stand Gottschalk in der Kritik, als Eisenbahner im Rangierbahnhof Riesa am 20. März 1952 die Mamedow-Methode aus der Sojetunion auf eigene Initiative einführten, um einen effizienteren Güterwagenumlauf bei der Reichsbahn zu haben. Obwohl Gottschalk zunächst den Riesaern Arbeitern versprochen hatte, sie dabei zu unterstützen und zu vertreten, gab er jedoch letztlich die Weisung vom Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Erwin Kramer kommentarlos an die Betriebsleitung in Riesa weiter, diese Versuche sofort abzubrechen. Sowohl die Generaldirektion in Berlin als auch die Reichsbahndirektion in Dresden verschanzten sich hinter der alten Forderung, dass die Züge zuerst einmal pünktlich fahren müssen, ehe man beginnen sollte, aufgrund von Lücken im Betriebsablauf die Güterzüge freizügig fahren zu lassen, damit die Ware eher beim Empfänger ist. Obwohl durch die Mamedow-Methode, die sich vorher auch schon bei Eisenbahnern in Prag bewährt hatte, nachweislich Zusatzgewinne bei der Reichsbahn durch eine Vermeidung von Standegeldern entstanden, halfen weder die Rbd Dresden mit Gottschalk noch die Generaldirektion der Reichsbahn dabei, diese Methode weiter zu entwickeln.[2]

Gottschalk wurde wegen Disziplinverletzungen am 15. Oktober 1955 öffentlich in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ gerügt, weil das tägliche Entladesoll der Rbd Dresden mit 1.000 Güterwaggons am 25. September 1955 nicht erfüllt wurde und letztlich 61 Wagen Kohle standgeldpflichtig wurden. Dabei wurde auch berichtet, dass die Kontrolle des Ministerium für Verkehrswesen der DDR eine ungenügende Kontrolle über die Arbeit der Reichsbahndirektionen ausübte.[3]

Letztlich dürfte die Unzufriedenheit der Partei- und Staatsführung mit Gottschalk auch die Ablösung von ihm im folgenden Jahr gwesen sein, als am 9. März 1956 schließlich Günther Knobloch ihn als Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden ablöste. Begründet wurde dies offiziell mit einer krankheitsbedingten Ablösung.[4]

[Bearbeiten] Quellen

  1. 50. Geburtstag des Präsidenten Willi Gottschalk in: Archivale 11228, Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden, 1956, Datensatz im Sächsischen Staatsarchiv.
  2. Reichsbahn gazettes in: General CIA records, November 22, 1952, Freedom of Information Act Electronix Reading Room, www.cia.gov.
  3. Artikel Große Anforderungen im Herbstverkehr in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ vom 13. Oktober 1955, [page=3 Digitalisat] im DFG-Viewer, Seite 3, Anmeldung erforderlich.
  4. Direktoren und Präsidenten der Eisenbahnverwaltung auf: Königlich Sächsische Staatseisenbahn-Direction zu Dresden, Onlineartikel auf www.bahnstatistik.de

[Bearbeiten] Weblinks

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