Hans Uhle
Hans Uhle (* 1914; † 1986 in Berlin) war ein deutscher Eisenbahner, nach 1945 u. a. im Amt des Präsidenten der Reichsbahndirektionen Dresden und Halle/ Saale, zuletzt als Vorsitzender der Kreisparteikontrollkommission der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Ministerium für Verkehrswesen der DDR.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hans Uhle entstammte einer Arbeiterfamilie. Bereits seit seiner frühen Jugendzeit war er politisch aktiv und Mitglied der Gewerkschaft. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Uhle als Eisenbahner, so unter anderem als Bahnerhaltungsarbeiter und Zugschaffner tätig.
Nach 1945 war Uhles erste Arbeit die Wiedereinführung von Gewerkschaftsgruppen in den Betrieben der Deutschen Reichsbahn im Reichsbahnamt Chemnitz, später Karl-Marx-Stadt. Vor seiner Amtseinführung in Dresden als Reichsbahnpräsident war Uhle Leiter und Amtsvorstand des Chemnitzer Reichsbahnamtes.[1]
Nachdem Uhles Vorgänger, Max Barth im Juni 1950 als amtsführender Präsident zur Reichsbahndirektion nach Berlin versetzt wurde, übernahm Hans Uhle offiziell ab dem 13. Juni 1950 das Amt des Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden,[2] die zu diesem Zeitpunkt bereits im Direktionsgebäude in der Ammonstraße, dem ehemaligen Gebäude des Reichsnährstandes untergebracht war. Über die Amtseinführung informierte auch die westdeutsche "Tägliche Rundschau" in ihrer Ausgabe Nummer 138.
In einer im Oktober 1950 gehaltenen Rede vor Dresdner Eisenbahnern zum Fünfjahrplan der DDR von 1950 bis 1955 bezeichnete Uhle den Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Bahnanlagen sowie deren Erweiterung und Verbesserung als eine der Hauptaufgaben der Reichsbahn. Der von durch die Luftangriffe am 13. Februar 1945 zerstörte Dresdener Hauptbahnhof sollte laut Darstellung Uhles nach den modernsten Gesichtspunkten zu einem Großstadt-Hauptbahnhof ausgebaut werden. Dazu sollten neue Arbeitsbrigaden gebildet und mit der Aktivistenbewegung der sozialistische Wettbewerb eingeführt werden.[3]
Uhle hatte die Leitung der Dresdner Reichsbahndirektion nur wenige Monate inne. Sein Amtsnachfolger in Dresden wurde Wilhelm Gottschalk. Mit Wirkung vom 21. April 1951 wurde er als Präsident zur Reichsbahndirektion nach Halle an der Saale versetzt.[4] In dieser Funktion wurde Uhle 1952 mit dem Ehrentitel "Verdienter Eisenbahner der DDR" ausgezeichnet.[5] Später wechselte Uhle in die Politische Verwaltung der Deutschen Reichsbahn. Zuletzt war Uhle Vorsitzender der Kreisparteikontrollkommission der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) als zentrales Organ im Ministerium für Verkehrswesen der DDR.
Der Verkehrsminister Otto Arndt würdigte in einer Trauerrede am 13. März 1986 die Verdienste von Uhle.[6] Uhle wurde in einem schlichten Grab im Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beerdigt.[7]
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1955: Es begann eine neue Zeit in: 10 Jahre Deutsche Reichsbahn in Arbeiter- und Bauernhand,[8] Herausgeber Ministerium für Verkehrswesen der Deutschen Demokratischen Republik
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1952: Verdienter Eisenbahner der DDR
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Central Intelligence Agency (CIA): Information from foreign documents or radio broadcasts, 1950, Online-pdf auf www.cia.gov
- ↑ Helga Kuhne: Deutsche Eisenbahndirektionen, Eisenbahndirektion Dresden 1869-1993. VBN Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-05-8, S. 137
- ↑ Neues Deutschland, Organ des ZK der SED, Ausgabe vom 26.10.1950, Online auf www.nd-archiv.de
- ↑ Generaldirektoren und Präsidenten der Eisenbahnverwaltung Dresden, Online auf www.bahnstatistik.de
- ↑ Dirk Hubrich: Verleihungsliste zum Ehrentitel "Verdienter Eisenbahner der DDR" von 1951 bis 1979, Online-pdf auf www.deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de
- ↑ Datensatz in der Deutschen Digitalen Bibliothek auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de
- ↑ Datensatz in: Billion Graves auf billiongraves.com
- ↑ Online-pdf auf www.pennula.de, S. 5