Wohnkomplex Bodenbacher Straße
Der Wohnkomplex Bodenbacher Straße ist ein Wohnkomplex in Dresden-Seidnitz, der als „erste komplexe Anwendung der Wohnungsbauserie 70 Dresden“ (WBS 70) gilt.[1]
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Komplex mit 1448 Wohnungen wurde von 1974 bis 1976 von Nadia Roch (Städtebau) und Lothar Schlegel (Komplexarchitekt) nach Enwürfen der Architekten Wolfgang Schumann, Siegmar Schreiber und Erich Kuphal errichtet. Der Gebäudekomplex besteht aus sechsgeschossigen Wohnhäusern, die auf der Nordseite der Bodenbacher Straße gebaut worden sind. Bemerkenswert sind dabei die „differenzierte Raumbildungen mit Ruhezonen“. Die Wohngebäude sind sowohl durch Individual- als auch durch öffentlichen Verkehr zu erreichen. Nördlich der Wohnungen befanden sich in geschlossenen Grünanlagen mehrere Kindertagesstätten, von denen nur noch eine besteht.
Die Gebäude wurden in einer „6,3-Mp-Bauweise“ (Mp: Megapond) errichtet. Die „Loggienfassaden“ der Wohngebäude wurden mit Brüstungen aus bunten Wellpolyesterplatten ausgestattet. Die Außenwandflächen wurden mit Kalksteinschotter gestaltet. In dem Wohnkomplex waren 1979 eine polytechnische Oberschule (heute 96. Grundschule), ein Kindergarten (Liebstädter Straße 31, heute Ersatzneubau der Kita Spielkiste), eine Kinderkrippe (Liebstädter Straße 35, heute überbaut) und eine Kaufhalle (heute überbaut) zu finden.[1]
Der Wohnkomplex wird durch die bogenförmig angelegte Verlängerung der Liebstädter Straße (24–64) erschlossen. Von dieser gehen die Verbindungsstraße Bärenburger Weg sowie der Ulberndorfer Weg, Ruppendorfer Weg und Hirschbacher Weg als Querstraßen ab. Diese wurden 1975 nach Orten im Kreis Dippoldiswalde benannt. Dort befindet sich auch Liebstadt.
[Bearbeiten] Literatur
- Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden, VEB Verlag für Bauwesen, Berlin, 1979.