1342
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[Bearbeiten] Ereignisse
- Friedrich der Ernsthafte stiftet von Weißenfels aus für den Fall seines Todes dem Barbaraaltar in der Kreuzkirche bzw. dessen Vikar vier Schock breiter Groschen von der Precarie (Bede) des Dresdner Distrikts [1]
- Februar[2] und um [3] den 22. Juli (Magdalenentag)[4]: ein Hochwasser (das sog. Magdalenenhochwasser) beschädigt die Elbbrücke[5][6] vgl. "Es ist aus der bisherigen Forschung lange bekannt, dass eine erste Hochwasserwelle im Februar 1342 vor allem die Elbe und Donau betraf und dass es der Eisstau war, der nach aller Plausibilität die größten Schäden an den bestehenden Brücken anrichtete."[7] - im Jahr 1342 wurden mindestens 27 Brücken (auch mehrfach) zerstört oder zumindest schwer beschädigt, so die Elbbrücke in Meißen, die berühmte Donaubrücke in Regensburg und die Mainbrücken in Frankfurt, Würzburg und Bamberg, aber auch viele weitere[8]
- "Das Jahr 1342 war keineswegs ausschließlich von Hochwasser oder kontinuierlichem Niederschlag geprägt – vielmehr wechselten die Extreme vom schneereichen und kalten Winter 1341/42 zum frühen Tauwetter im Februar des Jahres samt Schneeschmelze und Eisstößen, dann lang anhaltende Trockenheit mit Begünstigungen von Stadtbränden. Dem folgten die extremen Niederschläge im Juli, die dann – wie zumindest für den Niederrhein gezeigt werden konnte – langanhaltende Überschwemmungen auslösten. Im Folgenden soll daher der Begriff der Magdalenenflut im Bewusstsein verwendet werden, dass wir es tatsächlich mit mehreren Flutereignissen der Jahre 1342/43 zu tun haben, die zudem um eine ausgeprägte Phase der Trockenheit im Frühjahr/Frühsommer 1342 zu ergänzen sind."[9]
- vgl. Mittelalterliche ausführliche Hochwassermarke an der Blasiuskirche in Hann. Münden am Zusammenfluß von Werra und Fulda zur Weser. Die Inschrift ist in Latein. Übersetzt lautet sie: "Im Jahre des Herrn 1342 am 24. Juli geschah eine Flut von Weser und Fulda und die so große Höhe des Wassers berührte die untere Kante dieses Quadersteins". In Dresden hat sich keine Hochwassermarke aus der Zeit erhalten.
- 23. Oktober: das Domkapitel Meißen regelt die künftigen Termine der Auszahlung von Getreide- und Geldzehnten.
- "Diese wurden von der ungewöhnlichen Beifügung ergänzt, dass „wer auch immer lebend den Jakobstag“ erreiche, also den 25. Juli, erhalte das Korn ausgehändigt, und wer den Michaelstag (25.09.) oder auch Walpurgis (01.05.) erlebe, erhalte das Geld ausbezahlt. Diese Formulierung "vivendo attingeret" ist einmalig in der Überlieferung des Domkapitels und auch kein biblisches oder sonstwie herleitbares Zitat. Sie kann daher wohl als Indiz einer tiefgehenden Verunsicherung angesehen werden; ein Bedrohungsgefühl, das durchaus mit dem Erlebnis der Juliflut zusammenhängen könnte, die vor Ort und im nahen Dresden die Elbbrücke vernichtet hatte."[10]
- Johann I. wird Bischof von Meißen
[Bearbeiten] Gestorben
- 26. Juli: Withego II., Bischof von Meißen
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), Bd. 1, S. 104
- ↑ "Durch Tauwetter und Niederschläge Ende Januar / Anfang Februar 1342 war es im oberen Elbegebiet bereits im Frühjahr zu einem schweren Flutereignis gekommen (z. B. Eisstau-Hochwasser in Prag, in Dresden soll die steinerne Brücke beschädigt oder zerstört worden sein)." In: Informationsplattform Undine: Hochwasserereignisse im Elbegebiet: Das Magdalenenhochwasser 1342. Bundesanstalt für Gewässerkunde (Hrsg.). (abgerufen am 16. April 2024).
- ↑ "Die zweite Hochwasserwelle im Juli des Jahres war wohl an Main, Rhein, Weser und Donau am stärksten – die Bezeichnung als Magdalenenflut im Hinblick auf einen mutmaßlichen Höhepunkt der Flut um den 22. Juli herum ist tendenziell irreführend und doch ein etablierter Begriff, an dem aus pragmatischen Gründen festgehalten werden soll. Der Scheitelpunkt der Flutwelle erreichte selbst Frankfurt erst in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli ..., so dass der Magdalenentag wohl in der Memoria der Flut, nicht aber in ihrem tatsächlichen Ablauf eine herausragende Rolle spielte." In: Martin Bauch: "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte". In: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, Jahrgang 27, Springer Nature, Berlin 2019, S. 273–309.
- ↑ "Ablauf des Hochwassers: Nach Schadensberichten trat das Hochwasserereignis am 21./22. Juli im Gebiet der Oberelbe und oberen Mittelelbe auf." In: Informationsplattform Undine: Hochwasserereignisse im Elbegebiet: Das Magdalenenhochwasser 1342. Bundesanstalt für Gewässerkunde (Hrsg.). Quelle: Weikinn, C. (1958): "Quellentexte zur Witterungsgeschichte Europas von der Zeitwende bis zum Jahre 1850." - Hydrographie Teil 1 (Zeitwende - 1500). Akademie-Verl.: I-VII, 1-531, Berlin; Alexandre, P. (1987): "Le Climat en Europe au Moyen Âge: contribution à l'historie des variations climatiques de 1000 à 1425, d'après les sources narratives de L'Europe occidentale." - Édition de l'École des hautes études en sciences sociales: 1-827, Paris; Bork, H.-R. (1988): "Bodenerosion und Umwelt: Verlauf, Ursachen und Folgen der mittelalterlichen und neuzeitlichen Bodenerosion, Bodenerosionsprozesse, Modelle und Simulationen." - Selbstverl. TU Braunschweig. Landschaftsgenese und Landschaftsökologie 13: I-IV, 1-249, Braunschweig. (abgerufen am 16. April 2024).
- ↑ "Mehrtägige außerordentlich heftige Niederschläge im Zeitraum 19. bis 25. Juli 1342 (also um den 22. Juli = Tag der heiligen Maria Magdalena), lösten ein extremes Sommerhochwasser aus. Als Großwetterlagen werden "Tief Mitteleuropa" oder "Trog Mitteleuropa" mit Vb-ähnlichen Wetterlagen bzw. quasistationärer Kaltfront oder zyklonale Westlage/Südwestlage über Mitteleuropa oder "Trog Westeuropa" diskutiert. Das Zentrum des Niederschlagsgebiets befand sich offensichtlich im Einzugsgebiet des Mains. Für das Elbegebiet kann angenommen werden, dass an den Oberläufen von Mulde und Saale besonders hohe Niederschläge fielen. Außer dem Rhein- und Elbegebiet waren auch die Flussgebiete von Weser und Donau betroffen" Quellen: Roth, R. (1996): "Einige Bemerkungen zur Entstehung von Sommerhochwasser aus meteorologischer Sicht." - Zeitschrift für Kulturtechnik und Landentwicklung 37 (6): 241-245, Berlin; Bork, H.-R., Bork, H., Dalchow, C., Faust, B., Piorr, H.-P. & Schatz, T. (1998): "Landschaftsentwicklung in Mitteleuropa." - Verl. Klett-Perthes: 1-328, Gotha u. Stuttgart; Tetzlaff, G., Börngen, M. & Raabe, A. (2001): "Das Jahrtausendhochwasser von 1342 und seine meteorologischen Ursachen." - In: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfall e.V.; Landesverband Bayern) (Hrsg.): "Hochwasser - Niedrigwasser - Risiken. - Nürnberger Wasserwirtschaftstage (9./10. Mai 2001)": 5-22, München; Glaser, R. (2008): "Klimageschichte Mitteleuropas - 1200 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen." - 2. Aufl., Primus-Verlag: I-VIII, 1-264, Darmstadt; Zbinden, E. (2011): "Das Magdelenen-Hochwasser von 1342 - der "hydrologische Gau" in Mitteleuropa." - Wasser Energie Luft 103 (3): 193-203, Baden; Brázdil, R., Kundzewicz, Z.W., Benito, G., Demarée, G., Macdonald, N. & Roald, L.A. (2012): "Historical Floods in Europe in the Past Millennium." - In: Kundzewicz, Z.W. (Hrsg.): "Changes in Flood Risk in Europe." - IAHS Press (Special Publication 10): 121-166, Wallingford; Herget, J. (2012): "Am Anfang war die Sintflut. Hochwasserkatastrophen in der Geschichte." - Primus Verlag: 1-160, Darmstadt; Herget, J., Kapala, A., Krell, M., Rustemeier, E., Simmer, C. & Wyss, A. (2013): "Neues zur Magdelenenflut vom Juli 1342." - In: Ohlig, C. (Hrsg.): "Die Thüringische Sintflut von 1613 und ihre Folgen für heute." - Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft 22: Papierfliegerverlag: 77-105, Clausthal-Zellerfeld; Bauch, M. (2014): "Die Magdalenenflut 1342 - ein unterschätztes Jahrtausendereignis?" In: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte; Herget, J., Kapala, A., Krell, M., Rustemeier, E., Simmer, C. & Wyss, A. (2015): "The millennium flood of July 1342 revisited." - Catena 130: 82-94, Amsterdam; Bauch, M. (2019): "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte." - N.T.M. Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 27: 273-309, Basel. In:Informationsplattform Undine: Hochwasserereignisse im Elbegebiet: Das Magdalenenhochwasser 1342. Bundesanstalt für Gewässerkunde (Hrsg.).
- ↑ Dresden: Die Augustusbrücke. In: Ponton's Brücken (Blog), 31. Januar 2009.
- ↑ In: Martin Bauch: "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte". In: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, Jahrgang 27, Springer Nature, Berlin 2019, S. 273–309.
- ↑ "Bereits bekannt war, dass im Februar 1342 und im Juli des Jahres die Mainbrücken in Frankfurt, Würzburg, Bamberg sowie die Donaubrücke in Regensburg zerstört oder schwer beschädigt worden waren. Dasselbe gilt für die Brücken über die Elbe in Dresden und Meißen sowie über die Weser in Minden und die Querungen kleinerer Flüsse in Mitteldeutschland wie der Gera im Fall von Erfurt, der Unstrut für Wetzendorf und der Werra für Vacha, Meiningen und Eisenach ... Hinzu kamen zerstörte Brücken über die Lahn in Weilburg ... und Marburg ..., und im selben Jahr 1342 wurde die Spreebrücke in Bautzen weggespült." In: Martin Bauch: "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte". In: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, Jahrgang 27, Springer Nature, Berlin 2019, S. 273–309.
- ↑ In: Martin Bauch: "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte". In: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, Jahrgang 27, Springer Nature, Berlin 2019, S. 273–309.
- ↑ In: Martin Bauch: "Die Magdalenenflut 1342 am Schnittpunkt von Umwelt- und Infrastrukturgeschichte". In: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, Jahrgang 27, Springer Nature, Berlin 2019, S. 273–309.