Friedrich der Ernsthafte
Friedrich II. (* 30. November 1310 in Gotha; † 18. November 1349 auf der Wartburg), auch der Ernsthafte oder der Magere genannt, war Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen. Ihm gelang es, mithilfe angeheirateter verwandtschaftlicher Beziehungen zum Kaiserhaus einen bedeutenden Territorialstaat aufzubauen.
Friedrich II. folgte seinem Vater, Friedrich dem Freidigen, 1324 minderjährig unter Vormundschaft seiner Mutter und des Grafen Heinrich XVI. von Schwarzburg, nach dessen Tode Graf Heinrich XII. Sein Leben wurde entscheidend durch den Konflikt zwischen dem Wittelsbacher Kaiser Ludwig und Johann von Böhmen geprägt. Die Wettiner stellten sich auf die Seite der Wittelsbacher und Friedrichs Braut, Jutta von Böhmen, wurde zurückgeschickt, wobei Friedrich aber die Mitgift Görlitz behielt. Er verlobte sich stattdessen 1323 mit Mechthild von Bayern, die er 1329 auch heiratete. So kamen die an Böhmen verpfändeten Städte Altenburg, Zwickau und Chemnitz wieder zur Mark, später Nordhausen, Mühlhausen und die Burggraftümer Altenburg und Leisnig. Wegen der dadurch ausgelösten Fehde mit Böhmen musste Dresden drei Heerwagen für die Stadt und einen für das Maternispital stellen. Erst 1332 söhnten sich Friedrich und König Johann von Böhmen wieder aus.
Die rücksichtslose Energie, mit der Friedrich seine landesherrliche Macht erweiterte und festigte, brachte ihm den Beinamen "der Ernsthafte" ein. Schließlich unterwarf er sich Thüringen. 1338 erließ er hier ein Landfriedensgesetz voll schärfster Bestimmungen, um Rechtssicherheit nach seinen Vorstellungen durchzusetzen. Dies löste kriegerische Auseinandersetzungen aus, in denen Friedrich selbst schwer verwundet wurde. 1346 schloss er den Frieden von Dresden. Durch Kauf oder Eroberung erwarb er Langensalza, das Fürstentum Landsberg, Delitzsch, die Pfalz Lauchstädt und 1347 durch kaiserliches Lehen die Niederlausitz, das er aber gegen Karl von Mähren nicht durchsetzen konnte.
Friedrich war zu einem äußerst mächtigen Fürsten aufgestiegen. Nach dem Tod von Ludwig IV. boten ihm die Wittelsbacher sogar die Krone an, doch Friedrich lehnte in Anbetracht der Kräfteverhältnisse ab und verbündete sich stattdessen mit Karl von Mähren. Friedrich II. starb mit 39 Jahren. Er wurde in Altzella beigesetzt. Ihm folgte sein Sohn Friedrich der Strenge in der Markgrafschaft.
[Bearbeiten] Ereignisse in Dresden
- 1328: das Maternispital geht vom Patronat des Klarissenklosters Seußlitz an die Stadt Dresden über
- 1338: zum Fest der Weinlese wird den Dresdner Bürgern gestattet, alle vier Jahre einen Hirsch in der Dresdner Heide zu erlegen, "wenn sie eines solchen habhaft zu werden vermöchten"; diese Bestimmung (Hirschurkunde) blieb bis 1657 in Kraft
- 1338: nach Prager Vorbild werden die Meißner Groschen eingeführt
- 1342: von Weißenfels aus (für den Fall seines Todes) Stiftung von vier Schock breiter Groschen von der Precarie (Bede) des Dresdner Distrikts für den Barbaraaltar der Kreuzkirche
- 1345: Vermittlung im Konflikt zwischen Dresdner Rat und Tuchmachern
[Bearbeiten] Quellen
- Heinrich Theodor Flathe: „Friedrich II. (Markgraf von Meißen)“, in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 564–565