Alfons Wätzig
Prof. Dr.rer.oec. Alfons Wätzig (* 23. April 1926; † 2. Februar 2012 in Freital)[1][2] war ein deutscher Gesellschaftswissenschaftler und ehemaliger Professor an der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden.
Professor Alfons Wätzig gehörte zu den ersten Lehrkräften an der 1952 neu gegründeten Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden in der Abteilung für das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium. Er war Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und gehörte von Beginn an der Hochschulparteileitung der HfV an. Von 1960 bis 1966 war er deren Erster Sekretär. Später ging er an die Ingenieurhochschule in Mittweida, wo am 6. Mai 1986 ein Ehrenkolloquium für ihn statt fand.[3]
Nach der politischen Wende in der DDR ging Wätzig in den Ruhestand. Für das Buch "Freital in alten Ansichten", Band 2 von 1996, das zum 75. Geburtstag der Stadt Freital erschien, steuerte er einige Bildmaterialien bei, wofür der Autor Siegfried Huth ihm u.a. in der Einleitung dankte.[4]
Wätzig blieb auch nach 1990 seiner linken Weltanschauung treu. So gehörte er am 21. Januar 2003 mit zu den ersten Unterzeichnern des Appells "Nichts rechtfertigt einen Krieg gegen Irak".[5] Wätzig veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher, teilweise als Co-Autor, vor allem zum Thema Arbeiterbewegung und Eisenbahnen, aber auch zur Geschichte. Alfons Wätzig war mit Jutta Wätzig verheiratet. Er wohnte in Freital in der Hohen Straße 29.[6]
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Herr Baeumker und der wissenschaftliche Fortschritt, 1959
- Der Kampf der Eisenbahner für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und Angestellten der Eisenbahn und die Rolle der rechten Führer des Deutschen Eisenbahner-Verbandes, 1963
- Die Herausbildung und Entwicklung der selbständiger Eisenbahnergewerkschaften in Deutschland, 1965
- Der Kampf der revolutionären Eisenbahner für die Anerkennung der Diktatur des Proletariats und die ablehnende Haltung der rechten Führer des Vorstandes des Deutschen Eisenbahnerverbandes(DEV), 1968
- Die Hochschule für Verkehrswesen"Friedrich List" hilft den Betrieben des Transport- und Nachrichtenwesens, 1963
- Die Eisenbahner in der Novemberrevolution 1918 in Deutschland und die verräterische Rolle der Führer des Deutschen Eisenbahner-Verbandes, 1969
- Aspekte zur Untersuchung der Tätigkeit der Aktivisten der ersten Stunde aus dem Gebiet der Deutschen Reichsbahn, 1969
- Wilhelm Pieck; 1876–1976, Lesematerial, Institut für Marxismus-Leninismus, Mittweida 1975
- Der soziale, politische und militärische Kampf der revolutionären Arbeiter von Falkenstein und Oelsnitz im Vogtland in den Jahren 1918- 1920, 1975
- Chronik der Ingenieurschule und Ingenieurhochschule Mittweida: 1947- 1986, Alfons Wätzig, Ulrich Krieger, Mittweida 1987
- Max Hoelz: Eine biographische Skizze, Willi Glier, Werner Hengst, Alfons Wätzig, Bezirksleitung der SED, Kommitee zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, 1988
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Traueranzeige vom 10. Februar 2012 in sz-trauer
- ↑ Danksagung vom 25. Februar 2012 in sz-trauer
- ↑ Ehrenkolloquium für Prof. Dr. Sc. Phil. Alfons Wätzig am 6. Mai 1986 in Mittweida, Ingenieurhochschule Mittweida, 1987 auf Google Books
- ↑ "Freital in alten Ansichten", Band 2, Siegfried Huth, Freital 1996, ISBN 978-90-288-6314-9
- ↑ Unterzeichner des Appells "Nichts rechtfertigt einen Krieg gegen Irak", Nr. 23 auf www.embargos.de
- ↑ Arbeitsgruppe "Wider das Vergessen", Pfarrer Ralf Thomas, Lutherkriche Freital, Prof. Alfons Wätzig auf Google Books
- Geschichte der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden, Prof. Dr. sc.oec. Werner Gross und Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein, Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, 1. Auflage, ISBN 3-344-00324-0
- Traueranzeige Alfons Wätzig in der Sächsischen Zeitung vom 10. Februar 2012 auf www.sz-trauer.de