Arnošt Wirth
Arnošt Wirth (* 8. August 1941 in Bautzen) ist ein sorbischer Politiker und seit 2017 Mitglied des sorbischen Rada Starostow (Ältestenrates).
Nach Grundschule und Erweiterter Oberschule in Bautzen studierte er von 1960 bis 1966 Medizin an der Leipziger Universität. Seine Promotion wurde publiziert. Seit 1971 Facharzt für Chirurgie, arbeitete für kurze Zeit in Oelsnitz und dann an der Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“ in Dresden. Von 1976 bis 2004 war er im Krankenhaus Bischofswerda als Chirurg tätig. Er publizierte in einer medizinischen Zeitschrift über Arztfamilien und bekam 2009 die Sächsische Verdienstmedaille für Medizin. Nach der Wiederentdeckung der Arztfamilie Hesse durch Frank Fiedler gelang es ihm, das ehemalige Wohnhaus der Familie in Bischofswerda zu identifizieren, für das er zusammen mit seiner Frau eine Gedenktafel stiftete.
Arnošt Wirth war nie Mitglied einer Partei, vertrat aber die SPD im Stadtparlament von Bischofswerda von 1991 bis 2015 und im Kreistag Bautzen von 2004 bis 2009.
Er ist Mitglied im Sorbischen Künstlerbund e.V. und im Sorbischen Evangelischen Verein e.V. sowie im Bischofswerdaer Museums- und Geschichtsverein. Wirth interessiert sich besonders für die bildende Kunst und hat sich mit seinen Vereinskollegen große Verdienste um die Bewahrung des Andenkens der Maler Carl Lohse und Ernst Rietzschel in Bischofswerda erworben.
Arnošt Wirth wurde am 28. Januar 2017 im Schloss Hoyerswerda durch die Initiative Serbski Sejm in den Sorbischen/Wendischen Ältestenrat (Rada Starostow) des sorbischen/wendischen Volkes berufen.