Barbarastraße
Die Barbarastraße in Pieschen verbindet die 1897 benannte Hubertusstraße mit dem Trachenberger Platz, der erst im Dezember 1925 seinen Namen erhalten hatte. Die Straße „befindet sich nicht fern von dem Artillerie-Exerzierplatze und ist benannt nach Barbara, einer Heiligen des 3. Jahrhunderts n. Chr., die als Schutzheilige der Artillerie gilt“[1]. Barbara gilt auch als Schutzheilige der Bergleute.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Ecke Trachenberger Platz/Großenhainer Straße 129: Barbara-Apotheke (seit 18. Oktober 1906[2])
- Nr. 41: Gründerzeitvilla „Villa Barbara“; errichtet zwischen 1893 und 1896 von den Gebrüdern Clemens und Ernst Köckritz aus Radeberg als Fabrikantenvilla der Filz- und Strohhutfabrik Gebr. Köckritz; Fabrikgebäude (Nr. 41 b–d) ab Mitte der 1930er Jahre als Wohnungen genutzt, Villa weiterhin Köckritz-Wohnung; Villa in DDR-Jahren Betriebskindergarten des benachbarten VEB Nähmaschinenteilewerks; nach 1990 Sanierung der Villa und Einbau von Büroräumen; 2012 erneute Sanierung und Umbau zu sechs Ferienwohnungen[3]
- Nr. 43: ehem. Fabrik „Würker & Knirsch“, später VEB Nähmaschinenteilewerk (bis 1990), 2014–2016 Sanierung und Umbau zur Wohnanlage „Barbarahof“
- Ecke Riesaer Straße: ehemalige Eschebach-Fabrik (Küchen, später Kartonagen), heute „Eschebachsche Höfe“ mit öffentlicher Kantine/Gaststätte „Wandel“
- Nr. 76 (Ecke Hubertusstraße): Pension Edith „Am Birkenhain“
[Bearbeiten] Geschichte
Im April 1893 stellten die Brüder Clemens und Ernst Köckritz, Besitzer einer Hutfabrik in Radeberg, den Antrag zum Bau eines Fabrikgebäudes und einer Villa in der stadtnahen Vorortgemeinde Pieschen. Der Antrag wurde genehmigt und die „Filz- und Strohhutfabrik Gebr. Köckritz“ nach Abschluss der Neubauten 1896 nach Pieschen verlegt. Noch bis in die 1930er Jahre existierte sie an der heutigen Barbarastraße, die 1898 den Namen der „Heiligen Barbara“ (griech. die Fremde) erhalten hatte.
Nach einer Legende wurde Barbara, die Tochter eines Kaufmanns aus Nikomedia (Kleinasien), von ihrem heidnischen Vater enthauptet. Wegen dieser Freveltat erschlug ihn der Blitz. Der Blitz in der Legende ließ Barbara zur Patronin gegen Gewitter und gegen die Gewalt des Feuers werden. Aus diesem Grunde gilt sie u. a. auch als Schutzheilige der Artilleristen, Feuerwehrleute und Feuerwerker.
Die Benennung der Barbarastraße steht damit offensichtlich im Zusammenhang, denn in anfänglicher Planung sollte sie zum ehemaligen Artillerie-Exerzierplatz auf dem Dresdner Heller führen.[4] Mit ähnlicher Begründung hatte schon 1874 die Kanonenstraße (1946 in Weinböhlaer Straße umbenannt) ihren Namen erhalten. Sie wurde hauptsächlich von der Artillerie auf dem Weg von der Neustädter Kaserne nach ihrem Exerzierplatz auf dem Dresdner Heller benutzt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ http://barbaraapo.de/wir-uber-uns/historie/
- ↑ https://villa-barbara-dresden.de/hausbuilding/geschichte/
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.
Fabrikgebäude Riesaer Straße/Barbarastraße – Uhr
Barbarastraße im Winter, Blick in Richtung Rehefelder Straße