Camillo Graf Marcolini
Camillo von Marcolini (* 2. April 1739 in Fano, † 10. Juli 1814 in Prag) kam im Juli 1752 als Silberpage an den sächsischen Hof des Kurprinzen Friedrich Christian. Als Vertrauter von Friedrich August dem III. wurde er 1767 zum Kammerherrn, später Oberkammerherr und Oberstallmeister - zudem nach dem Tod von Hagedorn zum Direktor der Kunstakademie und im Jahr 1809 schließlich zum Kabinettsminister.
Während seiner Amtszeit vollbrachte er nicht immer mit Sachverstand, doch mit praktischem Sinn und auf eigenen Einfluss bedacht, einige Leistungen mit heutigem Bestand. Im Volk war der Graf, der auch nicht besonders gut deutsch sprechen konnte, nicht sehr beliebt und man stellte dem „Gutschmid dem Gerechten“ den „Marcolini den Schlechten“ gegenüber. Nach dem Sieg der Franzosen von 1813 starb er in der Verbannung am 10. Juli 1814 in Prag.
[Bearbeiten] Leistungen und Verdienste
- Einrichtung des Japanischen Palais mit Bibliothek und Antikenkabinett
- Ankauf Mengscher Gipsabgüsse
- umfangreiche Porzellansammlung in seinem 1774 erkauften Friedrichstädter Palais
- Ausbau des Friedrichsgrund zum romantischen Landschaftspark mit Umgestaltung einer Aussichtsplattform 1780
- Umbau eines Landhauses zum Keppschloss
- Anlage eines landwirtschaftlichen Mustergutes an der Bautzner Straße 96, ein darauf befindliches Jagdhaus wird später zum Waldschlösschen