Friedrich Christian

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Friedrich Christian; von Anton Raphael Mengs gemalt

Friedrich Christian (* 5. September 1722 in Dresden; † 17. Dezember 1763 in Dresden) war im Jahre 1763 für 74 Tage Kurfürst von Sachsen. Trotz der Kürze der Zeit stellt seine Regentschaft eine Zäsur in der Geschichte Sachsens dar. Unter ihm fand die Ära ungehemmter Prunksucht des Augusteischen Zeitalters ihr Ende.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Christian war von Jugend an durch eine unheilbare Lähmung seiner Füße so behindert, dass seine Mutter, Maria Josepha, ihn sogar zum Verzicht auf die Thronfolge zugunsten seines Bruders Xaver bewegen wollte. Erzogen wurde er vom damaligen Kabinettsminister Joseph Anton Graf Wackerbarth-Salmour.[1] Der von beiden gehasste Premierminister Heinrich von Brühl hielt den Kronprinzen später erfolgreich von den Regierungsgeschäften fern. Als Freund der griechischen Literatur förderte Prinz Friedrich Christian die Karriere von Johann Joachim Winckelmann.

Friedrich Christian blieb nach Ausbruch des von Brühl mitverschuldeten Krieges im Jahre 1756 in Dresden und kümmerte sich während der preußischen Besatzung um die Verwaltungsgeschäfte. Ab 1758 hielt er sich in Prag und München auf. Er kehrte 1762 zurück und erlangte bei seinem Vater, August III., der sich als König von Polen in Warschau aufhielt, die Erlaubnis zur Entsendung des Geheimen Rats von Fritsch an Friedrich den Großen, um eine Aussöhnung zwischen Preußen und Österreich anzubahnen. Diese Vermittlung führte schließlich zu Friedensverhandlungen und zur Beendigung des Siebenjährigen Krieges am 15. Februar 1763 auf Schloss Hubertusburg.

Wenige Monate nach Friedenschluss folgte Friedrich Christian am 5. Oktober 1763 seinem Vater als Kurfürst von Sachsen. Heinrich von Brühl trat nach dem Tod seines Gönners zurück, seine Gefolgsleute verloren ihre Posten. Friedrich Christian ordnete die Staatsfinanzen neu. Im Zuge der Sparmaßnahmen wurde auch die Italienische Oper aufgelöst, Johann Adolph Hasse entlassen. Großen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte besaß die Kurfürstin, Maria Antonia Walpurgis, eine Tochter Kaiser Karls VII., der Friedrich Christian die Direktion des Finanzwesens und die Aufsicht über die Porzellanmanufaktur Meißen übertrug. In die Zeit von Friedrich Christians Regentschaft fielen auch die entscheidenden Bemühungen um eine Erhebung der Dresdner Malerschule zur Kunstakademie, die schließlich 1764, ein Jahr nach dem Tode des Kurfürsten, vollzogen wurde.

Das Ansinnen auf die polnische Krone wurde durch den frühen Tod Friedrich Christians verhindert. Er fand in der Stiftergruft der Hofkirche die letzte Ruhe. Sein Sohn Friedrich August der Gerechte folgte ihm als Kurfürst und erster König Sachsens, danach sein dritter Sohn, Anton der Gütige. Die späteren Könige Friedrich August II. und König Johann, beides Söhne seines jüngsten Sohnes Maximilian und Carolina Maria Theresia von Parma, waren seine Enkel.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Schmidt, Gerhard, "Friedrich Christian" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 574 f.

[Bearbeiten] Weblinks

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