Chaim Lewin

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Todesfallanzeige 1942

Der jüdische Kaufmann Chaim Lewin (* 25. November 1866 im russ. Ошмяны, heute Weißrussland; † 25. November 1942 in Theresienstadt) kam wohl im Jahr 1909[1] nach Dresden und ließ sich zunächst in Johannstadt nieder, was zur damaligen Zeit eine Hochburg der Zigarettenindustrie gewesen ist und er folglich mit seinem Gewerbe, dem Tabakhandel mit den Balkanstaaten und der Türkei, gut Arbeit fand. Seine Wohnung befand sich bis 1927 in der Reißigerstraße 48, IV. Stock[1].

In den 1930er Jahren begab er sich möglicherweise auf Reisen, letztlich findet man in den Adressbüchern erst 1937 wieder einen Eintrag von ihm unter der Regensburger Straße 3, II. Stock[1]. Dort wohnte er für fünf Jahre, um dann, mittlerweile zu einem kleinen Vermögen gekommen, ein kleines Häuschen auf der damaligen Jochhöhstraße 2b vom Stadtpolier Bruno Fleischer erwerben zu können.

Lewin war in erster Ehe mit Beila, geborene Gertner, verheiratet. Nach ihrem Tod war er ein zweites Mal mit Anna, geborene Barwich, verheiratet, die eine Nichtjüdin war. Er hatte insgesamt vier Kinder: Joseph, Jakob, Henni und Sophie[2]. Seinen Lebensabend konnte Chaim Lewin nicht mehr genießen, denn zuerst musste er aus seinem Haus in Altnaußlitz in das Judenhaus Pirnaische Straße 32 im Alter von 75 Jahren ausziehen und wurde mit dem Transport V/6 am 8. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ein Jahr später starb er dort an seinem Geburtstag wegen erheblicher Mangelernährung mit Marasmus[3].

Seit dem 4. November 2009 erinnert ein Stolperstein vor der Regensburger Str. 3 an sein Schicksal.

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b c Adressbücher für Dresden und seine Vororte, 1909 bis 1942
  2. Ulbrich, Lilli: Buch der Erinnerung / Juden in Dresden deportiert, ermordet, verschollen; 1933-1945, S. 221
  3. Eintrag in der Opferdatenbank auf holocaust.cz
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