Christian Brehme
Christian Brehme (* 26. April 1613 in Leipzig; † 10. September 1667 in Dresden) war mehrfach Bürgermeister in Dresden im Zeitraum von 1657 bis 1667. Zu dieser Zeit wurde das Amt des Bürgermeisters jährlich neu gewählt. Außerdem arbeitete er als Dichter und Bibliothekar.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach dem Besuch des Gymnasiums sowie der Universitäten in Wittenberg und Leipzig diente er im Dreißigjährigen Krieg zuerst als Offiziersanwärter im Dienstgrad Fähnrich und wurde bis zum Capitänlieutenant befördert.
Schon damals schrieb er nebenbei kleine Gedichte, wie zum Beispiel „Allerhandt Lustige, Trawrige etc. Gedichte“, die in Leipzig am 1. Januar 1637 erschienen. 1640 kam er an den kurfürstlichen Hof zu Dresden und wurde königlich-sächsischer Hofkämmerer sowie Bibliothekar im Dienste des Kurfürsten Johann Georg I.. Bis 1656 hatte er diese Ämter inne, behielt aber die Mitinspektion der königlichen Bibliothek bis an sein Lebensende. 1656 wird der sächsische Pastorensohn und Barockpoet David Schirmer (1623-1687) sein Nachfolger als Bibliothekar.[1]
Am 28. April 1642 wurde Brehme zum Senator der Stadt Dresden gewählt und zwei Tage später am 30. April als Ratsmitglied bestätigt. Auch in den folgenden Jahren taucht sein Name in den Protokollen des Stadtrates immer wieder auf. Nur 1644, 1647, 1653 und 1656 ist er darin nicht genannt.
Am 29. April 1657 wurde er vom Rat der Stadt Dresden zum regierenden Bürgermeister ernannt. Die gleiche Würde versah er bis 1666 noch dreimal mit zweijährigen Zwischenräumen. Als beisitzender Bürgermeister wird er viermal, immer nach Ablauf des Jahres, in dem er als regierender Bürgermeister gewählt wurde, in den Protokollen des Stadtrates verzeichnet - so auch im Jahre seines Todes.
Von seinen Werken ist besonders das Buch "Art und Weise kurze Brieflein zu schreiben!", erschienen in Dresden 1640, erwähneswert, das nicht nur Musterbriefe enthält. Unter seinem Pseudonym "Corimbo" veröffentlichte er zahlreiche Gedichte. Vor allem textlich eindrucksvoll ist das Werk "O meine Seel, warum bist Du betrübet". Den zu Herze gehenden Text schrieb Brehme 1652 noch als Dresdner Hofbibliothekar zum Tod seiner Frau Anna Margarethe, geb. Voigt († 1652), Tochter des kurfürstlich-sächsischen Sekretärs Gabriel Voigt. Heinrich Schütz schrieb wenig später die Melodie dazu, die die Trauer von Christian Brehme deutlich unterstreicht.[2] Brehme war der erste Deutsche, der aus Dante’s Göttlicher Komödie eine frei gewählte Stelle übersetzt hat.
In zweiter Ehe war Christian Brehme mit Ursula Rosina Schäffer, Tochter des Dresdner Bürgermeisters Valentin Schäffer verheiratet.
Die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden verfügt über eine Reihe von persönlichen Handschriften und Briefen von Christian Brehme.[3]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Von der kurfürstlichen Liberey zur Sächsischen Landesbibliothek, Thomas Bürger in Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 2006, Heft 1-2, S. 30 online pdf
- ↑ Dr. Matthias Lange, Kritik zur Trauermusik von Heinrich Schütz auf www.magazin.klassik.de
- ↑ Handschriften, Autographen, Nachlässe in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden auf www.hansopac.slub-dresden.de
- Artikel „Brehme, Christian“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Christian Brehme“
- Reinhardt Eigenwill, Brehme, Christian, in Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky Online-Ausgabe auf www.saebi.isgv.de