Christian Leberecht Vogel
Christian Leberecht Vogel (* 4. April 1759 in Dresden; † 11. April 1816 Dresden) war ein Historien- und Miniaturenmaler und wurde vor allem für seine Kinderbildnisse bekannt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Vogel, ein Sohn des Sattlers Christian Gottlieb Vogel in der Wilsdruffer Vorstadt, sollte zunächst das Handwerk des Vaters ergreifen, erregte aber durch seine Zeichnungen und sein mit zwölf Jahren in Pastell gemaltes Bildnis die Aufmerksamkeit von Johann Eleazar Zeissig (Schenau). Er machte sich danach durch wiederholte Bildnisse der Kurfürstin Mutter Anna bekannt und erhielt als Pensionär der Kunstakademie eine gesicherte Stellung.
Durch Graf Solms nach Wildenfels 1780 berufen, ging er von hier aus auf Kunstreisen nach den benachbarten Adelssitzen, wo er freundliche Aufnahme fand und zahlreiche Aufträge erhielt. Seit 1787 verheiratet, wandte er danach seine Aufmerksamkeit vornehmlich der Welt der Kinder zu, wodurch er sich den Ruf eines Malers der Unschuld und Grazie erwarb. Offenbar behielt er in dieser Zeit auch Kontakt nach Dresden.[1]
1804 ging Vogel endgültig nach Dresden zurück. In der Großen Meißner Gasse 4 ließ er sich von Christian Friedrich Schuricht ein privates Gartenhäuschen bauen, wo er auch wohnte. 1814 wurde er bei der Neuorganisation der Akademie zum Professor berufen.
Vogel fand auf dem Trinitatisfriedhof die letzte Ruhe. Sein Sohn Carl Christian Vogel von Vogelstein führte sein Werk fort.
Etwas versteckt im Mittelteil des Feldes 1A liegt "Prof. Vogels Ruhestätte", eines der ältesten und stets gepflegten Erbbegräbnisse auf dem Trinitatisfriedhof.
[Bearbeiten] Werke
Berühmt wurde Vogel durch das Porträt seiner beiden, in einer Landschaft gelagerten, in einem großen Buche blätternden Söhne, darunter Carl Christian Vogel von Vogelstein. Er musste das Bild vielmals wiederholen; ein Exemplar kaufte König Friedrich August der Gerechte. Es befindet sich wie „Kind mit Puppe“ in der Gemäldegalerie Alte Meister.[2] Sein Selbstbildnis ging 1945 verloren.[3]
Weitere bekannte Werke waren die „Kinder mit dem Vogelbauer“, ein „Ganymed“ und ein „Christus als Kinderfreund“ (im Schloss zu Wildenfels). Außerdem kopierte er berühmte Meister, z. B. die „Nacht“ nach Correggio und Carlo Dolce’s „Cäcilia“. Zu erwähnen sind außerdem Männerporträts, z. B. des Mineralogen Abraham Gottlob Werner und des Dichters August Gottlieb Meißner, die für ihre Frische und Farbgestaltung geschätzt wurden.
Vogel schrieb auch ein mit 27 Kupfern ausgestattetes Buch über die Schönheitslehre (Dresden 1812) und eine Abhandlung über die Kometen.
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 635-637.
- Artikel „Vogel, Christian Lebrecht“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 97
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Adressbuch, 1799
- ↑ Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Gemäldegalerie Dresden Alte Meister. 1978
- ↑ Lost Art Internet Database