1759
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[Bearbeiten] Ereignisse in Dresden
- Die Gemäldegalerie wird auf dem Königstein in Sicherheit gebracht
- Friedrich II. von Preußen zündet eigenhändig (?) [1] das Brühlsche Belvedere auf der Brühlschen Terrasse an [2]
- 26. August: Nach der verheerenden Niederlage der preußischen Armee in der Schlacht bei Kunersdorf am 12. August nutzen die russischen (55.000 Mann) und österreichischen (24.000 Mann) Alliierten ihren Sieg, um vor Dresden zu erscheinen. Die Preußen können zunächst aus der Neustadt verdrängt werden.
- 30. August: Der Kommandant der preußischen Besatzung befahl, auch noch einen Teil der Wilsdruffer Vorstadt niederzubrennen, um so freies Schussfeld für die Abwehr von Belagerern zu schaffen. Der Rest der Gebäude fiel der preußischen Belagerung von Dresden im darauffolgenden Jahr zum Opfer.[3]
- 5. September: der preußische Gouverneur von Dresden, Generalleutnant Karl Christoph Graf von Schmettau, übergibt die Stadt Dresden. Aus formellen Gründen besetzt die Reichsarmee auf Grundlage einer geschlossenen Kapitulation der Preußen vom 4. September die ganze Stadt Dresden. Hierfür war Rücksprache mit Friedrich dem Großen notwendig geworden. Damit endet fast auf den Tag genau nach drei Jahren die Preußische Besetzung von Dresden (seit 1756).
- 6. September: der Dresdner Bürgermeister Christoph Bormann schickte acht Lampenputzer zur Reparatur der durch die königlich-preußische Garnision unterminierten Elbbrücke, als der zuständige kaiserliche Grenadierhauptmann drohte, ihn selbst zu holen, wenn er keine Arbeiter schickte.[4]
[Bearbeiten] Ereignisse in der Umgebung
- 20. November: Gefecht von Maxen. Die Österreicher unter Daun nehmen in der Schlacht bei Maxen und Ploschwitz den Preußengeneral Friedrich August von Finck und seine Truppen gefangen (Finckenfang bei Maxen).[5]
[Bearbeiten] Geboren
- 4. April: Christian Leberecht Vogel, Maler
- 5. Oktober in Hinterjessen bei Liebethal: Johann Gottfried Jentzsch, Maler und Radierer
- 9. November: Christian Joseph Krüger, Münzgraveur und Bildhauer
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ HOFFMANN-REICKER, Klaus: Die Rache des Königs, in: DNN 4. 9. 2006
- ↑ Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 85
- ↑ Arno Scheer: Geschichtliche Wanderfahrten Nr. 3: Dresden-Johannstadt. Die Welt vor dem Ziegelschlag, Hrsg. von Dr. Artur Brabant, Dresden 1930, Kapitel III: Kriegsstürme.
- ↑ Früh in der 7. Stunde ließ der an der Elbbrücke Wacht haltende kaiserl. Grenadierhauptmann zu Rathause melden, daß die preußischerseits in der Brücke angelegte Mine aus der Öffnung bereits herausgenommen, durch den in die Öffnung herabgefallenen Schutt aber 2 Löcher von 14 Fuß entstanden seien, daher vom Rate sofort die Reparatur bewerkstelligt werden müßte. Da aber die nötige Zahl Arbeiter nicht sogleich zusammengebracht werden konnte, übernahm die kaiserl. Miliz diese Reparatur selbst, zu welcher nur der nötige Schutt und Kalk geliefert werden mußte. Um 9 Uhr wurden aber noch mehr Arbeiter mit Schubkarren an die Elbbrücke verlangt, mit der Androhung, wenn nicht Leute verschafft würden, so werde der Bürgermeister selber geholt werden. Mit vieler Mühe und Not gelang es endlich, bis gegen 10 Uhr acht Lampenputzer gutwillig zusammenzubringen und an die Elbbrücke zu sistieren. Die auf dem Markte stehenden Schiebböcker, denen der Rat zunächst hatte gebieten lassen, sich sofort an die Elbbrücke zu begeben und gegen Tagelohn zu arbeiten, waren, sobald [114] sie die Aufforderung angehört hatten, auseinander gegangen mit den Worten: „Der Rat gäbe ihnen kein Brot.“ In: Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege (=Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Heft 5/6) In Kommission bei Carl Tittmann, Dresden 1885, S. 113.
- ↑ Unser Wandervorschlag: Über den Finckenfang ins Borthener Gründchen, in: Die Union vom 15.4.1977