Christoph Bormann

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Christoph Bormann (* 1700; † 1787) war ein Dresdner Bürgermeister im Zeitraum von 1759 bis 1783.

Löffler erwähnt den Dresdner Bürgermeister Bormann als Erbauer des Hauses Nummer 1 am Neumarkt, direkt am Eingang der Augustusstraße, am Standort eines 1760 abgebrannten Gebäudes.

Bormann ließ sich das Haus ab 1769 von dem Architekten und späteren Ratsbaumeister Christian Heinrich Eigenwillig (1732-1803), einem Schüler des Oberland- und Hofbaumeisters Friedrich August Krubsacius (1718-1789) errichten. Kennzeichnend für das Gebäude war seine leicht geschwungene Vorderfront, zur damaligen Zeit eine bautechnische Meisterleistung von Eigenwillig. 1770 wurde das Haus des Bürgermeisters in der Altstadt fertig gestellt.

Bormann selbst bewohnte im Haus in der zweiten Etage. Im Erdgeschoss sowie in den Stockwerken über seiner Wohnung errichtete er aufgrund des idealen Standorts inmitten der Stadt einen Gastbetrieb, den er "Lindenbergs Gasthof" nannte. Der Chronist Johann Christian Hasche (1744-1824) lobte bereits zu Lebzeiten Bormanns im Jahre 1781 den Gasthof und berichtet auch über das alte, abgebrannte Haus: Über der Eingangstür befand sich damals ein Relief eines Kopfes, "der nach dem Merksteine des Jüdenhofes hinsah, wo bey Kanzlers Krells Enthauptung das Schafott gestanden." [1].

Christoph Bormanns Enkel, Friedrich August Bormann Jr. beabsichtigte, den alten Gasthof in ein vornehmes Hotel umzuwandeln. Der beantragte Name "Zum Chur-Prinz" wurde vom Dresdner Stadtrat allerdings nicht genehmigt. 1803 einigte man sich auf den neuen Namen "Stadt Berlin". Das Hotel galt viele Jahre als eine der besten Nobelherbergen Dresdens. Gäste waren u.a. im Jahre 1835 Frédéric Chopin sowie mehrmals zwischen 1868 und 1871 Fjodor Michailowitsch Dostojewski mit seiner Ehefrau Anna [2]. Später, noch im 20. Jahrhundert galt es als "gutbürgerliches Hotel" für Familien und Geschäftsreisende.

Im Februar 1945, beim Bombenangriff auf Dresden wurde das Haus von Bormann zerstört.

[Bearbeiten] Quellen

  1. nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung vom 9. Januar 2010 und einem Beitrag des Users Dakir@DD auf www.skyscrapercity.com
  2. Beitrag: Bilder vom Baugeschehen am Neumarkt 2005 (inklusive einer alten Postkarte mit dem historischen Haus "Stadt Berlin") auf www.neumarkt-dresden.de
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