Christian Heinrich Eigenwillig
Christian Heinrich Eigenwillig (* 1732 in Dresden; † 1803 ebenda) war ein Architekt und Ratsbaumeister der Stadt Dresden. Er galt als ein Vertreter des akademischen Klassizismus.
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[Bearbeiten] Leben und Wirken
Christian Heinrich wird 1732 als Sohn des kurfürstlichen Hofkellermeisters Gottfried Benjamin Eigenwillig in der Moritzstraße in Dresden [1] geboren und studierte Architektur an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und war ein Schüler von Friedrich August Krubsacius.
Als 1756 der Siebenjährige Krieg ausbrach, ging Christian Heinrich Eigenwillig mit seinem Lehrer Krubsacius zusammen nach Niedersachsen und bekam bald darauf eine Stelle als gräflich-plessischer Baumeister und ließ dort wie auch in den Herzogtümern Mecklenburg-Schwerin sowie Mecklenburg-Strelitz im Auftrag seiner Dienstherren Gebäude bauen und Gärten anlegen.
1763 mit dem Ende des Krieges wurde Eigenwillig vom Magistrat der Stadt wieder zurück nach Dresden gerufen und arbeitete zunächst als Ratsmaurermeister und Adjunkt (altdt. für Gehilfe) unter dem Ratsbaumeister Johann Georg Schmid, bevor er 1769 auf direkte Anweisung des damals noch jungen Kurfürsten Friedrich August III. die Bauleitung für die neue Kreuzkirche in Dresden bekam, jedoch noch die Pläne von Schmids Kircheninnerem ausführen sollte. Mit dieser Umbesetzung gab der Kurfürst die Verantwortung für den Weiterbau dieser Kirche auch in die Hände der Stadt. Die Fassadengestaltung der Kreuzkirche erledigte Eigenwillig nach den Plänen des Oberlandbaumeisters Christian Friedrich Exner.
Im gleichen Jahr baute Eigenwillig für den Dresdner Bürgermeister Christoph Bormann am Standort eines 1760 abgebrannten Gebäudes ein Haus am Neumarkt Nummer 1, direkt am Eingang der Augustusstraße. Kennzeichnend für das Gebäude war seine leicht geschwungene Vorderfront, zur damaligen Zeit eine bautechnische Meisterleistung von Eigenwillig. 1770 wurde das Haus des Bürgermeisters in der Altstadt fertig gestellt. Im gleichen Jahr baut er direkt daneben, weiter Richtung Frauenkirche, das "Weigelsche Haus" Nr. 2 [2].
1774 wurde er Nachfolger von Schmid im Amt des Ratsbaumeisters der Stadt Dresden. Von 1777 bis 1780 erbaute er die Waisenhauskirche und 1789 noch den Neubau der Johanniskirche in der Pirnaischen Vorstadt, die aus Pirnaer Sandstein erbaut wurde und 1795 am Fest Mariä Reinigung eingeweiht wurde. Beide Kirchen fielen der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert zum Opfer.
1790 lässt Eigenwillig noch die Annenschule direkt neben der Annenkirche bauen. 1797 und 1799 ist er in den Adressbüchern der Stadt Dresden in der Kreuzgasse im Haus Nummer 527 eingetragen, das ihm auch als Hausbesitzer gehört [3][4]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Das ietztlebende Königliche Dresden in Meißen 1738, Seite 22 auf www.http://adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Rekonstruktion des historischen Neumarktes Dresden in www.neumarkt-dresden.de
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Seite 133 auf www.http://adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Seite 122 auf www.http://adressbuecher.genealogy.net
[Bearbeiten] Literatur
- Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag zu Christian Heinrich Eigenwillig im Allgemeinen Künstlerlexikon, 2. Teil, Johann Heinrich Füssli, Zürich 1806, Online-pdf der Universitätsbibliothek Zürich, S. 323
- Eintrag zu Christian Heinrich Eigenwillig im Neuen Allgemeinen Künstlerlexikon, Band 4, München 1837, Online-pdf der Bayrischen Staatsbibliothek München, S. 96
- Bildnis der Annenschule zu Dresden auf www.bildindex.de, Bildarchiv Foto Marburg, Quelle Deutsche Fotothek, Objekt 32021234
- Bildnis der Johanniskirche in der Pirnaischen Vorstadt zu Dresden auf www.bildindex.de, Bildarchiv Foto Marburg, Quelle Deutsche Fotothek, Objekt 30135807