Lampenputzer

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Lampenputzer waren für den Betrieb und die Wartung der Dresdner Nachtlaternen (anfangs auch Gassenlaternen) zur Straßenbeleuchtung zuständig.

Lampenputzer wurden in der Residenzstadt (auch Residenz) und Festungsstadt (auch Festung) Dresden 1705, auf der Augustusbrücke 1706 und in Altendresden (ab 1732 die „Neue Stadt bey Dresden“) im Jahre 1728 eingeführt. Es gab zunächst 12 Lampenputzer. Als erster wurde Jean Lapin angestellt. Zuständig war die Laterneninspektion.

Die Dresdner Nachtlaternen waren "ovalrunde" Öllampen aus Glas mit einer Öffnung von unten, um das tägliche Anzünden zu erleichtern. Das Beschädigen einer solchen war mit harten Strafen belegt.

Nach Paul Jacob Marperger gab es (vor 1730) in Dresden 860 Gassenlaternen.

Johann Christian Hasche bemerkte 1783 zu den Nachtlaternen:

Die ersten wurden 1705. 10. November

auf der Schloßgasse angebrant, 1706. 26. Merz 46. St.

auf der Bruͤcke, und 1728. 11. Januar die er=

sten zu Neustadt. Es sind ovalrunde Glaͤser,

(Diese Form ist zur Verstaͤrkung eines groͤßern

Scheins besser als die 3 und 4 eckigte Gestalt.)

oben zur Ausdampfung mit blechern Hauben be=

deckt, haben unten eine Oefnung, zu welcher der

Anzuͤnder gleich, ohne Anlegung einer Leiter mit

seinem Licht hinein fahren und sie anzuͤnden kann *.

Die darinne befindlichen Lampen werden des Ta=

ges uͤber mit Oel versehen und auf die Nacht zu=

bereitet. Zu ihrer Bedienung sind 12 Lampen=

putzer ** angeordnet, zu deren und der Lampen Un=

[S. 765.]

terhalt jeder eingehende Scheffel Weitzen 2 gr.

Korn 1 gr. jedes Faß Bier auch 1 gr. dazu abgiebt.

An ihnen zu freveln ist unter Bau = Zuchthauß

und Prangerstrafe verboten. Wer eine zerschlaͤgt und

sich selbst darzu meldet giebt ein neu Schock Strafe.

Die Laterneninspection besteht aus 1 Direcktor

dem geh. Finanzrathe Vieth, 1 geh. Sekret. Mat=

haͤi, welcher die Rechnung fuͤhrt, Anschaffen des

Oels und den Unterhalt der Laternen besorgt. Sie

ist ein Zweig der Generalhauptkasse. Die Unter=

haltungskosten belaufen sich jaͤhrl. auf 5000 Thlr.

Auch die althergebrachten Stundenrufer (vier in Dresden selbst, zwei in der Neustadt und zehn in den zehn vorstädtischen Gemeinden) kontrollierten die Nachtlaternen ab deren Einführung mit und mußten bei einer größeren Störung die Laterneninspektion benachrichtigen.

Am 11. April 1729 wurde auf der Elbbrücke damit begonnen, ein eisernes, 1,25 Ellen hohes Geländer und Lehnwerk an Stelle der früheren Zinnenmauer aufzusetzen, und am 30. August 1729 wurden auf der rechten, vollendeten Seite der Brücke die neuen, zwischen den Pfeilern auf dem eisernen Geländer stehenden ovalen, oben mit dem polnischen Adler und der Krone verzierten Laternen angezündet.

Am 6. September 1759 schickte der Dresdner Bürgermeister Christoph Bormann acht Lampenputzer zur Reparatur der durch die königlich-preußische Garnision unterminierten Elbbrücke, als der kaiserliche Grenadierhauptmann drohte, ihn selbst zu holen, wenn er keine Arbeiter schickte.

Die Nachtlaternen wurden ab 1828 langsam von den Gaslaternen ersetzt, von denen im Jahr 1837 in der Altstadt 538 Stück und in der Neustadt 129 Stück brannten.


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