Stundenrufer
Stundenrufer oder Ordentliche Nachtwaͤchter gab es in der Zeit der Residenzstadt und Festung Dresden im Weichbild der Stadt insgesamt 16: vier in Dresden selbst, zwei in der Neustadt und zehn in den zehn vorstädtischen Gemeinden.
Die Stundenrufer gehörten mit den zwölf „Wirklichen Wächtern“ und den 46 „Beywächtern“ zur 75 Mann umfassenden städtischen Ratswacht.
Sie hatten nachts durch die Straßen und Gassen zu gehen und die schlafenden Bürger vor Dieben, aber auch vor Feuern und Feinden zu warnen. Im Falle eines Brandes nahmen sie umgehend Kontakt zum Hausmann auf dem Kreuzturm auf, der dann nach der Feuerordnung von 1642 verfuhr. Auf ihren Rundgängen kontrollierten die Stundenrufer die Stadtore und Türen der Häuser, ob sie verschlossen waren und überwachten auch das Funktionieren der Nachtlaternen. Bei einer größeren Störung mußte die Laterneninspektion benachrichtigt werden. Wie der Name sagt, riefen sie die ganze Nacht hindurch die volle Stunde aus.
Die zehn Nachtwächter (Stundenrufer) vor den Toren (in den zehn Gemeinden der Vorstädte) wurden im Dezember 1730 eingesetzt. (Hasche, S. 104)
[Bearbeiten] Quellen
- Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß. Leipzig, im Schwickertschen Verlage. 1781.
- Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, „Zweyte Auflage“, Dresden 1799, S. (9):
„Rathswacht. Hr. Karl Wilhelm Laurin, Wachtmeister.
- 12 wirkliche Waͤchter, und
- 46 Beywaͤchter.
Ordentliche Nachtwaͤchter oder Stundenrufer.
- 4 in Dresden.
- 2 in Neustadt.
- 10 auf den 10 vorstaͤdtischen Gemeinden.“