Christian Friedrich Schuricht
Christian Friedrich Schuricht (* 5. März 1753 in Dresden-Neustadt; † 2. August 1832) war ein Architekt im Range eines Oberlandbaumeisters, Gartengestalter, Kupferstecher und Zeichner.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Schuricht erlernte ab 1769 zunächst das Maurerhandwerk. Die Wintermonate nutzte er, um bei Christian Gottlob Fechhelm Unterricht im Zeichnen zu nehmen. 1775 begleitete er den russischen Gesandten Beloselsky nach Paris und Lyon.[1]
1777 kam Schuricht als Pensionär der Kunstakademie zurück nach Dresden und studierte bei Friedrich August Krubsacius Architektur. In der Antikensammlung zeichnete Schuricht nach den vorhandenen Exponaten und er fertigte Pläne für Auftraggeber aus dem Leipziger Land und dem Erzgebirge. Ab 1779 zeichnete er für das Buch "Theorie der Gartenkunst" von Christian Cay Lorenz Hirschfeld.[2]
Christian Cay Lorenz Hirschfeld: "Bey den mancherley Schwierigkeiten und Koſten, die mit der Ausgabe dieſes Werks, wie man aus ſeiner Einrichtung leicht urtheilen kann, verbunden ſind, erſcheint dennoch dieſer Band, bald nach dem zweyten, mit einigen Vorzügen bereichert. Man findet hier nicht blos eine gröſſere Anzahl und Mannigfaltigkeit von Kupferſtichen, die von den abgehandelten Materien veranlaßt worden, ſondern auch verſchiedene neue Vorſtellungen von Landhäuſern, Gartengebäuden und Monumenten, die wir der glücklichen Erfindungskraft und dem Geſchmack des Herrn Schuricht verdanken, eines jungen Künſtlers in Dresden, deſſen Ruhm einſt ſeinen Verdienſten gleichen wird."
1782 wurde Schuricht als Hofbaukondukteur angestellt. 1786 folgte er Reichsgraf von Schall (vgl. Schloss Lockwitz) nach Italien. Dort zeichnete er im Museum von Neapel und in Pompeji sowie in Rom, Padua und Vicenza. Nach seiner Rückkehr nach Dresden im Jahr darauf erhielt Schuricht viele Aufträge für Zeichnungen, so in "Grohmanns's Ideenmagazin für Gärten und englische Anlagen" und für die "Geschichte des Geschmacks" von Joseph Friedrich von Racknitz.[3] Für Racknitz fertigte Schuricht zudem ein Porträt an.[4]
1799 wurde Schuricht zum Hofbaumeister ernannt.[5] Er wohnte zu jener Zeit Neue Gasse162.[6] 1816 erfolgte die Berufung zum Oberlandbaumeister. Schuricht war Gründungsmitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde[7] und Freimaurer in der Loge Zu den drei Schwertern.[8] Carl Christian Vogel von Vogelstein porträtierte ihn. Die Schurichtstraße trägt seinen Namen.
[Bearbeiten] Werke
- ab 1811: Gartenhaus für Christian Leberecht Vogel in der Großen Meißner Gasse 4
- 1813: Umbau des Kurländer Palais zur Chirurgisch-medicinischen Akademie[9]
- 1814: im Auftrag des russischen Gouverneurs Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski das dritte Belvedere[10]
- 1822: Neues Palais mit Uhrtürmchen im Schloss Pillnitz
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Volkmar Billig: "Bilder-Wechsel: sächsisch-russischer Kulturtransfer im Zeitalter der Aufklärung", Böhlau Verlag Köln Weimar, 2009.
- ↑ Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: "Theorie der Gartenkunst". Bd. 1. Leipzig, 1779.
- ↑ Joseph Friedrich von Racknitz: "Darstellung und Geschichte des Geschmacks der vorzüglichsten Völker in Beziehung auf die innere Auszierung der Zimmer und auf die Baukunst (1796)"
- ↑ Joseph Friedrich zu Racknitz, Brustbild in der Porträtsammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt/M.
- ↑ Maren Gröning: "Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts". Band 9 von Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, Graphische Sammlung Albertina, Böhlau Verlag Wien, 1997
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 223
- ↑ Personalbestand und Büchersammlung der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde
- ↑ Beschreibung der zum Andenken des verstorbenen Bruders, Jacob Heinrichs von Born, Erb- Lehn- und Gerichtsherrn auf Weißenborn, Churfürstl. Sächßl. Hof- und Justitienraths etc. von den Mitgliedern der Loge zu den Drey Schwerdtern, in Dresden, am 19. April, 1782. gehaltenen Trauerloge
- ↑ Geschichte des Kurländer Palais
- ↑ Paul Schumann: "Dresden". Leipzig: E. A. Seemann, 1909
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Christian Friedrich Schuricht“
- Medien in der Deutschen Fotothek
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Mertel. Christian Friedrich Schuricht (1753-1832). Ein sächsischer Baumeister des Klassizismus, Mag.Arbeit, Universität Leipzig, 1998