Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute

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Blick durch die Rampische Gasse zum Kurländer Palais, wo 1738 Dresdens erste Freimaurerloge gegründet wurde
Bernardo Bellotto: Das Palais Vitzthum-Rutowski (Wohnsitz des Logengründers), die Kreuzgasse und das Langhaus der Kreuzkirche
Logenhaus der Dresdner Freimaurer ab 1838 in der Ostra-Allee
Das Freimaurer-Institut wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach Striesen verlegt.

Die Freimaurerloge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute entstand am 27. September 1831 aus dem Zusammenschluss der Loge Zu den drei Schwertern und der Loge Asträa zur grünenden Raute[1]. 1837/1838 wurde an der Ostra-Allee zusammen mit der Loge Zum Goldenen Apfel ein Logenhaus errichtet. 1841 fand der 1000. Freimaurer Aufnahme in der Loge.

Den politischen Einflüssen konnte man sich nie ganz entziehen, so brachen die deutschen Logen 1870 die Beziehungen zu den französischen Freimaurern ab, ebenso im Ersten Weltkrieg. In den 1930er Jahren gehörten der Schwerterloge etwa 650 Mitglieder an bei etwa 2500 Freimaurern in Dresden insgesamt. Die Nazis verboten zum 31. Juli 1935 jegliche Aktivitäten der Loge, die man in die Nähe des "Judentums" rückte. Das Logenhaus wurde während der Bombardierung Dresdens zerstört und danach abgerissen. Am 31. Oktober 1993 erfolgte nach 58 Jahren die Wiedergründung der Schwerterloge.

[Bearbeiten] Loge zu den drei Schwertern

1738 gründete Friedrich August Rutowski, ein Sohn von August dem Starken, im Kurländer Palais die Aux trois Aigles blancs (Loge zu den drei weißen Adlern) als dritte Freimaurerloge Deutschlands, von der sich im selben Jahr die Schwerterloge abspaltete. Man traf sich zunächst im Hotel de Saxe. Die Rituale waren jenen der französischen Freimaurer nachempfunden. Zu den ersten Mitgliedern gehörten der Geheime Kriegsrath d'Arnett, Baron d'Albedyll, Geheimer Kriegsrath de Suhm, Gesandtschaftssekretär d'Ecombes, Generalmajor d'Elbee, Kammerherr Graf von Beichling, Baron von Tanner, de Belleville, Generallieutenant Graf de Bellegarde und Kammerherr von Dieskau.

Auf Betreiben des Papstes verbot August III. zwischenzeitlich die Freimaurerei, sodass man konspirativ arbeiten musste. In der Folgezeit schloss sich die Schwerterloge mit verschiedenen anderen Logen zusammen. 1772 gründete die Loge das Freimaurer-Institut als Schule für arme Kinder. Friedrich Schiller schrieb 1785 auf Wunsch des befreundeten Freimaurer-Bruders Christian Gottfried Körner seine Ode an die Freude für die Schwerterloge.[2] Das soziale Engagement im Freimaurer-Institut bewahrte die Loge trotz eines allgemein logenfeindlichen Klimas unter Friedrich August dem Gerechten vor der Schließung. 1802 wurde die Schwerterloge offiziell anerkannt.

[Bearbeiten] Loge Asträa zur grünenden Raute

Die Loge Asträa zur grünenden Raute wurde 1815 von ehemaligen Mitgliedern der Loge Zum Goldenen Apfel, darunter Theodor Winkler, gegründet.[3] Ihr Name bezog sich auf die mythologische Figur Astraea der Gerechtigkeit.

[Bearbeiten] Mitglieder

Max Arnhold | Karl Louis Barteldes | Theodor Heinrich Bäumer | Adolf Blassmann | Heinrich Theodor Flathe | Wilhelm Hugo Fleck | Traugott Franke | Edmund Hacault | Wilhelm Heine | Edmund Hottenroth | Max Hübner | Ernst Kaps | Christian Gottfried Körner (Meister vom Stuhl 1813-1815) | Christian Gottlieb Kühn | Wilhelm Gotthelf Lohrmann | Carl Christian Meinhold | Carl Traugott Meinhold | Julius Walter Meinhold | Johann Aloys Miksch | Friedrich Moßdorf | Johann Gottlieb Naumann | Ernst August Pech | Friedrich Wilhelm Porth | Joseph Friedrich von Racknitz (Meister vom Stuhl 1780-1789) | Carl Ramming | Carl Gottlieb Reißiger | Gustav Richter | Johann Andreas Schubert | Christian Friedrich Schuricht | Burkhard Wilhelm Seiler | Friedrich Anton Serre | Theodor Thieme | Max Maria von Weber | Christian Traugott Weinlig | Theodor Winkler (Meister vom Stuhl 1832-1856) | Johann Gottlieb Zillmann

[Bearbeiten] Quellen

  1. u.a. Adressbuch von 1880, S. 167 II. Abt.
  2. Ode an die Freude (frühe Fassung)
  3. Johann Christoph Arnold: Neues Gemählde von Dresden: in Hinsicht auf Geschichte, Oertlichkeit, Kultur, Kunst und Gewerbe, 1817

[Bearbeiten] Weblinks

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