Schloss Lockwitz

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Schloss und Schlosskirche Lockwitz ca. 1900
Schloss und Schlosskirche Lockwitz 2012
Eingang zum Schlosspark mit dem Seitenflügel des Schlosses
Ansichtskarte um 1900
Mausoleum der Familie Kap-herr auf dem Krähenhügel, Nordostseite
Kirchturm Lockwitz

Das Schloss Lockwitz ist ein repräsentatives Renaissanceschloss im Süden von Dresden im Stadtteil Lockwitz. Es gehörte einst zum dazugehörigen Rittergut Lockwitz. Das heutige Schloss wurde in 1621 durch den damaligen Rittergutsbesitzer Johann Georg von Osterhausen erbaut und ab 1866, nach dem Kauf von Schloss und Rittergut durch die Adelsfamilie von Kap-herr, grundlegend umgebaut und erweitert.

Das Schloss ist nichtöffentlich und wurde zwischen 2008 und 2010 zu einer Wohnanlage mit Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern im angrenzenden 42.000 Quadratmeter großen Schlosspark umgebaut. Das Schloss liegt direkt an der Haltestelle „Am Plan“ und ist mit den Buslinien 66 und 89.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Rittergutes

Das Rittergut ist erstmals im Jahr 1349 urkundlich erwähnt und blickt seit dem auf eine wechselvolle Geschichte und eine beachtliche Reihe von Eigentümern zurück:

[Bearbeiten] Geschichte des Schlosses

Bereits zu Zeiten des Rittergutes und spätestens ab dem 16. Jahrhundert befand sich auf dem heutigen Schlossgelände ein altes Herrenhaus. Ein Gemälde mit der alten Kapelle am Herrenhaus von etwa 1550 zeigt ein derartiges Gebäude.

Als der Königlich Sächsische Hofmarschall Johann Georg von Osterhausen im Jahr 1620 die Rittergüter Lockwitz und Nickern zusammen führte, erbaute er 1621 ein neues Schloss und setzte die Bauarbeiten in den Folgejahren, von 1622 bis 1623 mit der Errichtung der Lockwitzer Schlosskirche fort. Eine architektonische Besonderheit ist die Verbindung von Schloss und Schlosskirche durch einen gemeinsamen Turm, der baulich jedoch zur Kirche gehört.

Der prominenteste Gast im Lockwitzer Schlosses war im September 1756 der preußische König Friedrich II., der hier während des Siebenjährigen Krieges sein Hauptquartier nahm. In den Befreiungskriegen 1813 befand sich im Schloss ein Lazarett für preußische und russische Soldaten, die im Kampf gegen Napoleon verwundet worden waren.

Im 19. Jahrhundert wechselten mehrfach die Besitzer des Schlosses. Das Gut wurde schließlich 1866 an den Kaiserlich Russischen Staatsrat, Russischen Ehrenbürger und Königlich Spanischen Konsul, Baron Hermann Christian von Kap-herr verkauft, genau im Todesjahr von dessen Frau Charlotte Dorothea. 1867 zog der Freiherr von Kap-herr nach Dresden und erwarb auch anschließend, 1868 die Schlossgüter Bärenklause und Prohlis dazu.

Die Umbauten im Stil der italienischen Renaissance, die das Schloss im Wesentlichen auch noch in seiner heutigen Gestalt zeigen, stammten von Hermann Christian von Kap-herr. Geleitet wurden die Arbeiten von den Lockwitzer Baumeistern Carl Kirsten und Otto Kreyssig. Baron von Kapherr ließ das barocke Mansardziegeldach herunternehmen und dafür noch ein drittes Stockwerk auf das alte Schloss aufsetzen. In diesem lebten Witwen von früheren Angestellten und es befand sich eine Diakoniestation darin. In dem großen Saal wurde später, ab 1929 ein Heimatmuseum eingerichtet. Das Dach wurde mit Schiefer gedeckt. Vor dem Schloss entstanden nach Verlegung der Dorfstraße Gartenanlagen.[3] Die Familie Kap-herr nutzte das Lockwitzer Schloss bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Wohnsitz. Eine kleine Nebenstraße, der Kap-herr-Weg hinter dem Schloss, trägt den Namen der Adelsfamilie. Von dort kann man Richtung Krähenhügel zum Mausoleum der Familie Kap-herr gelangen.

Die Familie Kap-herr wurde noch 1945 in ein Internierungslager nach Rügen verbracht. Schloss und Rittergut wurden schließlich 1946 durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet und an Neubauern aufgeteilt.

Im Schloss entstand 1946 zunächst eine Staatliche Feuerwehrschule. Ein Wohnhaus für die Bediensteten der Feuerwehr entstand im Hänichenweg, direkt gegenüber der Lockwitzer Schule. Später entstand im Schloss auch eine Ausbildungsstätte für angehende Kartographen und Geodäten. Diese wurde nach 1990 als Vermessungsschule des Landesvermessungsamtes Sachsen fortgeführt und erst 2001 geschlossen.

1994 begann mit Abnahme der Turmhaube eine Sanierung der Anlage von Schloss und Kirche. Seit 2007 befindet sich das Gebäude in Privatbesitz und wurde im Anschluss zu Wohnzwecken umgebaut.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Information von einem ehem. Lehrling und Ausbilder, 1985 bzw. 1992, auf dem 15. Dresdner Geschichtsmarkt
  2. Pressemitteilung 43/2007 des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Dresden, 21. Juni 2007, Online pdf
  3. Schloss Lockwitz auf www.sib.sachsen.de

[Bearbeiten] Weblinks

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