Dresdner Morgenblatt
Das Dresdner Morgenblatt für Unterhaltung und Belehrung wurde am 1. Januar 1848 von Justus Friedrich Güntz als Ergänzung zum Dresdner Anzeiger gegründet. Hintergrund waren Beschwerden von Benedictus Gotthelf Teubner, dass Güntz seine mit dem Kauf des Anzeigers übernommene Verpflichtung nicht erfüllen würde, neben Anzeigen auch Information und Unterhaltung zu verbreiten. Das eigentliche Ziel der Beschwerden bestand jedoch darin, selbst die lukrative Genehmigung zum Abdrucken von Inseraten zu erhalten.
Güntz engagierte Heinrich Wilhelm Herz als Redakteur. Herz konzipierte das Morgenblatt als Zeitschrift für Poesie und Geschichte, für Wissenschaft und Bildung. Es erschien entgegen der behördlichen Erwartung jedoch nur bedingt als Beiblatt zum Dresdner Anzeiger, weil Güntz einen zusätzlichen Preis verlangte. Eine politische Berichterstattung wurde ihm nicht erlaubt. Gedruckt wurde die Zeitschrift bei Ernst Ehrenfried Blochmann. Zu den Höhepunkten zählten die Theaterkritiken von Julius Schladebach. Herz stand dem revolutionären Vaterlandsverein nahe und nutzte das Blatt nach der Aufhebung der Pressezensur im März auch für die politische Agitation. Der eher konservative Güntz stellte das Dresdner Morgenblatt am 30. Juni des Jahres wieder ein. Auschlaggebend waren jedoch vermutlich weniger politische Gründe, als wirtschaftliche Erwägungen nach dem Wegfall der Presseprivilegien und damit dem raschen Anwachsen von Konkurrenz.
[Bearbeiten] Quellen
- 200 Jahre Dresdner Anzeiger. Jubiläumsausgabe 1. September 1930
- Herbert Zeißig: Eine Deutsche Zeitung. 200 Jahre Dresdner Anzeiger, Dresden 1930