Ernst Ehrenfried Blochmann
Ernst Ehrenfried Blochmann (* 27. Juni 1789 in Reichstädt; † 15. Januar 1862 in Dresden) gründete die nach ihm benannte Druckerei.[1]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Blochmann und seine 6 Geschwister, darunter Rudolf Sigismund Blochmann und Karl Justus Blochmann, verloren schon 1798 den Vater, einen Pfarrer in Reichstädt bei Dippoldiswalde. Die Mutter zog mit den Kindern nach Dresden. Die Familie wohnte Pirnaische Straße 43, wo die Mutter Handarbeiten und die Herstellung künstlicher Blumen unterrichtete.
Ernst Ehrenfried Blochmann wurde von Vizekantor Schmidt unterrichtet und lernte anschließend in der Meinholdschen Druckerei. Er ging dann nach Süddeutschland auf Wanderschaft und baute auf Veranlassung seines Bruders Karl Justus Blochmann in Yverdon (Schweiz) eine Institutsbuchdruckerei auf, kehrte aber 1812 nach Dresden zu Meinhold zurück. 1813 starb die Mutter während einer kriegsbedingten Epidemie. Blochmann trat der Landwehr bei, ohne zum Kriegseinsatz zu kommen. Er kehrte wiederum zu Meinhold zurück, wo er von 1816 bis 1832 eine leitende Stellung besaß.
1832 erhielt Blochmann die Konzession zur Weiterführung des ehemaligen Druckhauses von Carl Friedrich Gottlob Schulze, das zwangsverkauft werden musste. Am 1. Januar 1848 wurde ihm der Druck des Dresdner Anzeigers übertragen. Auch das Dresdner Morgenblatt und das Adressbuch produzierte er. Blochmann war Vorsteher einer evangelischen Freischule, Vorstandsmitglied im Gewerbe-Verein und Mitglied im Sächsischen Altertumsverein.[2]
Die Druckerei war zunächst in der Seilergasse, dann Große Brüdergasse 3 und ab 1841 im eigenen Haus Pfarrgasse 1 ansässig. 1843 erhielt sie den Namen Blochmann & Sohn. Der älteste Sohn, Karl Julius, trat aber 1852 aus dem Geschäft aus, um eine eigene Druckerei zu gründen. Blochmann übergab 1855 das Druckhaus schließlich seinem ersten Sohn aus zweiter Ehe, Heinrich Wilhelm Clemens Blochmann. Ein anderer Sohn, Heinrich Ferdinand Blochmann, wurde ein bekannter Orientalist, eine Tochter war mit dem Fotografen Hermann Krone verheiratet.[3]
Blochmann fand auf dem Eliasfriedhof die letzte Ruhe.
[Bearbeiten] Quellen
- Herbert Zeißig: Eine Deutsche Zeitung. 200 Jahre Dresdner Anzeiger, Dresden 1930
- Eduard Gottwald: Erinnerungsblätter an die vierte Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst zu Dresden 1840, etc
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Grabstätte der Familie Blochmann auf dem Eliasfriedhof
- ↑ Sächsischer Altertumsverein, Mittheilungen, Ausgaben 1-6, Dresden 1853
- ↑ Krone, Hermann: Clementine Krone, geboren Blochmann, anlässlich eines Kostümsfestes, Dresden