Meinhold-Verlag
Der Meinhold-Verlag wurde am 28. Januar 1777 von Carl Christian Meinhold in direkter Nachfolge vorheriger Hofdruckereien in der Moritzstraße (Wolfgang Stöckel, Gimel Bergen, Riedel, Stößel, Krause) gegründet und bestand bis 1946.
Carl Christian Meinhold (1740-1827) erhielt 1784 das Hofbuchdrucker-Privileg. Ende des 18. Jahrhunderts hatte er das Geschäft von 4 auf 15 Pressen vergrößert. 1814 bis 1815 druckte Meinhold auch den Dresdner Anzeiger.[2] 1816 übergab er die Leitung der Druckerei seinen drei Söhnen Christian Immanuel, Carl Traugott und August Ferdinand. Die Firma hieß nun C.C.Meinhold & Söhne.
Der älteste Sohn, Christian Immanuel (1784-1861), erwarb 1806 zunächst die Ratsbuchdruckerei der Witwe von Wilhelm Harpeter und führte nach dem Ableben des Vaters und seiner beiden Brüder die Hofbuchdruckerei alleine. Seit 1821 gehörte auch eine Steindruckerei, vom Bruder Carl Traugott 1819 in der Breiten Gasse gegründet, zum Unternehmen. Bis 1832 hatte Ernst Ehrenfried Blochmann eine leitende Stellung, bevor er eine eigene Druckerei gründete.
Die zwei ältesten Söhne des Christian Immanuel, Theodor und Julius Meinhold, traten 1855 als Mitinhaber in das Unternehmen ein. Wegen Krankheit schied Theodor Meinhold aus und von 1875 an führte Julius Meinhold das Geschäft alleine. Zum 100-jährigen Firmenjubiläum 1877 wurde sein ältester Sohn, Julius Walter Meinhold, Mitinhaber. 1893, 13 Jahre nach des Vaters Tode, traten noch die beiden jüngsten Söhne, Fritz Immanuel und Johannes William, in die Hofbuchdruckerei ein. Im selben Jahr wurden die Geschäftsräume von der Moritzstraße 15 in einen Neubau in der Zinzendorfstraße verlegt.
Der Verlag C.C. Meinhold & Söhne war auf juristische Literatur, darunter die sächsische Verfassung von 1831 und fast alle sächsischen Gesetze, sowie Bücher für den Schulunterricht spezialisiert. Die frühzeitige Einführung der Lithographie ermöglichte Meinhold, kostengünstig hohe Auflagen zu drucken, wie sie für den aufkommenden Tourismus, aber auch für Musikdrucke benötigt wurden. 1851 druckte Meinhold die erste sächsische Briefmarke.[3] Außerdem gehörten Jugendschriften zum Sortiment, die in Sammlungen wie »Meinholds Märchenbücher« sowie »Volks- und Jugendbibliothek« zusammengefasst wurden. Ebenso wurden viele Schriften des Sächsischen Altertumsverein sowie die Wochenschrift »Sachsengrün«, eine kulturgeschichtliche Zeitschrift aus "sämtlichen Landen Sachsens", herausgegeben.
[Bearbeiten] Bildergalerie
Briefmarke mit Friedrich August II. (1851)
Briefmarke mit König Johann (1856)
Der Ball der Tiere (1891)
[Bearbeiten] Quellen
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Berlin/Eberswalde 1907, S. 666-670.
- Artikel „Meinhold, Karl Christian“ von Rudolf Schmidt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 303
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Bergakademie Freiberg
- ↑ 200 Jahre Dresdner Anzeiger. Jubiläumsausgabe 1. September 1930
- ↑ Beilage zum SLUB-Kurier 2006/4 Gedruckt in Dresden
[Bearbeiten] Weblinks
- Zur Geschichte des Meinhold-Verlags
- Werke mit Bezug zu Meinhold, Carl Christian und Söhne bei SKD-Online
- Drucke bei books.google.com
- Digitale Bibliothek bei der Universität Halle
- Dresden mit seinen Prachtgebäuden und schönsten Umgebungen
- Meinhold & Söhne auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)