Ernst Oskar Wilsdorf
Ernst Oskar Wilsdorf, auch Ernst Oscar Wilsdorf (* 3. Januar 1846 in Cunnersdorf bei Hainichen; † 19. Juni 1907 in Dresden) war ein deutscher Lehrer, zuletzt in Dresden als Bürgerschuldirektor.
[Bearbeiten] Familie
Ernst Oskar Wilsdorf war der Sohn des Cunnersdorfer Lehrers und Schulmeisters Johann Friedrich Wilsdorf (* 1812 in Burkhardtswalde; †). Sein Vater wurde 1834 Schulmeister in Burkhardtsdorf [1] und ging danach an die Schule nach Cunnersdorf. Ernst Oskar hatte noch einen älteren Bruder:
- Ernst Maximilian Wilsdorf (* 23. Juli 1844 in Cunnersdorf bei Hänichen; † 1926), Landwirtschaftslehrer. Dessen Sohn Georg Max Wilsdorf (1871–1949) war ein deutscher Landwirt, Tierzuchtdirektor und Fachbuchautor.
Ernst Oskar Wilsdorf war mit Minna Wilsdorf verheiratet.[2] Der gemeinsame Sohn des Paares:
- Ernst Alfred Wilsdorf erlernte den Beruf eines Kaufmanns und war u.a. Prokurist der Firma "Paul R. Pelz".[3]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ernst Oskar Wilsdorf erlernte den Lehrerberuf von 1861 bis 1865 auf dem Lehrerseminar in Nossen und begann seine Karriere als Hilfslehrer in Greifendorf bei Waldheim. Danach wechselte er kurzzeitig nach Döbeln und nahm 1868 eine Stelle als Hauslehrer in Triest (Italien), später als Privatlehrer in Monocle bei Carvazere in der Region Venedig an.
1871 kehrte Wilsdorf nach Sachsen zurück und wirkte als Lehrer in Oberfrohna sowie erstmals in Dresden. Hier ist er erstmals 1873 im Dresdner Adressbuch als Institutslehrer verzeichnet. Zu dieser Zeit wohnte er in der Ostraallee 19b.[4] 1875 wurde er als Oberlehrer an die „Höhere Mädchenschule“ nach Riesa versetzt.
1877 wurde Wilsdorf als erster Schuldirektor an die von 1875 bis 1876 erbaute „Mittlere Volksschule“ in den damals noch selbständigen Dresdner Vorort Plauen berufen. In seiner Zeit als Direktor erhielt die Schule 1882 einen Volksschulgarten, 1886 eine Volksküche, 1891 eine Kochschule und ab 1892 die Einführung des Handfertigkeitsunterricht. Erweiterungen wurden 1892, 1893 und 1895 fertig gestellt und ebenfalls 1895 eine Turnhalle erbaut.[5] 1897 wohnte Wilsdorf in der Hegerstraße 6.[6] Nach der 1903 erfolgten Eingemeindung von Plauen wurde Wilsdorfs Schule als 15. Dresdner Bürgerschule eingegliedert.
Wilsdorf wohnte zuletzt in der Hegerstraße 12, wohin er 1905 gezogen war. Er wurde auf dem Äußeren Plauenscher Friedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Werke und Veröffentlichen (Auswahl)
- 1889: Gräfin Kielmannsegge (Lebensbild), 2. Auflage 1904,
- 1891: Gräfin Cosel (Lebensbild), 3. Auflage 1902,
- 1907: Der Schulbursch und anderes
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Ritterkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Quellen
- Kurzvita von Ernst Oskar Wilsdorf im: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Franz Brümmer, Band 7, 6. Auflage, Leipzig 1913, S. 462, auf www.deutschestextarchiv.de
- Dresdner Geschichtsblätter, herausgegeben vom Verein für Geschichte, Band 4, 1905/08, Onlineversion in der SLUB Dresden, S. 253, Totenschau
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen, Wilhelm Hahn, Herausgeber Carl Ramming, Dresden 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 88
- ↑ Erstmals als Witwe im Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 1118
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 1100
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 391
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Plauen (Dresden)“
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, Vororte, SLUB, S. 1803