Hermann Eckardt

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Hermann Eckardt (* 30. Juni 1901[1]; † 1965) war ein Dresdner Buchdrucker und Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Eckardt war zunächst Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, schloss sich dann der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) an und trat schließlich der KPD bei.[1]

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Eckardt mehrere Jahre in Haft. Zusammen mit Elsa Frölich bildete er 1940 in der Zigarettenfabrik Greiling eine Widerstandsgruppe, der Mitglieder von KPD, SPD, SAP und Parteilose angehörten.[2]

Am 8. Mai 1945 ging Eckardt gemeinsam mit Rainer Fetscher der einrückenden Roten Armee entgegen und wurde dabei Zeuge von Fetschers Ermordung.[1] Am 9. Mai nahm er zusammen mit Erna Fleischer und Elsa Frölich am ersten Treffen von Mitgliedern der Dresdner Widerstandsgruppe mit aus der Sowjetunion zurückgekehrten Emigranten wie Hermann Matern und Kurt Fischer in der Pestalozzischule, dem Sitz des sowjetischen Stadtkommandanten teil.[3] Damit gehörte nach zu den sogenannten „Aktivisten der ersten Stunde“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Zunächst half er als Stadtdirektor im Hauptamt der Stadtverwaltung[4] beim Neuaufbau der Verwaltungsstrukturen, kümmerte sich aber bald um die Organisation des Dresdner Druckereiwesens. In dieser Funktion baute er Druckerei und Verlag der Sächsischen Zeitung mit auf. Die Landesleitung der SED übertrug ihm die Aufgabe, die Zusammenarbeit aller Druckereien der sächsischen Parteipresse abzustimmen. Später hatte er diese Aufgabe DDR-weit inne.

Eckardt hatte mindestens eine Tochter, Lola, verheiratet Gutjahr.

Anfang Mai 1985 erhielt die 114. POS an der Rathener Straße den Ehrennamen POS „Hermann Eckardt“.[5]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c Thomas Widera: Dresden 1945–1948. Politik und Gesellschaft unter sowjetischer Besatzungsherrschaft. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36901-8, S. 54.
  2. Patrioten gegen Barbaren. Aus der Chronik des Kampfes gegen Faschismus und Krieg in Dresden in den Jahren 1933 - 1945. Arbeitsergebnisse der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Stadtleitung Dresden, Arbeitsgruppe Antifaschistischer Widerstandskampf; ausgewählt, redaktionell bearbeitet und eingeleitet vom Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden; hrsg. von der Stadtleitung Dresden der SED, Abt. Agitation und Propaganda, Dresden 1985, S. 47.
  3. Elsa Frölich, Erna Gute: Der erste Händedruck. In: Beginn eines neuen Lebens. Eine Auswahl von Erinnerungen an den Beginn des Neuaufbaus in Dresden im Mai 1945 (Schriftenreihe zur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Heft 7), hrsg. vom Museum für Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung im Auftrag der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Stadtleitung, S, 59–62, hier S. 61.
  4. Thomas Widera: Dresden 1945–1948. Politik und Gesellschaft unter sowjetischer Besatzungsherrschaft. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 94.
  5. Mit guten Ergebnissen dem Vorbild nachgeeifert. In: Sächsische Zeitung, 11./12. Mai 1985.
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