Hietzigstraße
Die Hietzigstraße in Loschwitz besteht aus zwei Teilstücken, die auch zu unterschiedlichen Zeiten gebaut wurden.
Zwischen der Steglichstraße und der Hirschleite wurde 1892 durch einen Herrn August Hilbert eine Straße gebaut. Er erklärte am 12. April 1893 im Gemeindeamt, dass er seine neue Straße Augustus-Straße benannt habe. Ob ein sächsischer König der Namensgeber war oder eine andere Person, ist nicht bekannt. Am 14. September 1893 bat er die Gemeinde Loschwitz um Übernahme dieser Straße unter der Bedingung, „die freie Benutzung der Kirschen auf dieser Straße 5 Jahre lang gewähren zu wollen“. Die Gemeinde antwortete: „Dem Gesuchsteller Hilbert wird der Ertrag der Kirschallee an dieser Straße für 3 Jahre überlassen, wenn er die Bäume in pflegliche Unterhaltung übernimmt.“ Laut einem Schreiben von 1899 gab es allerdings Beschwerden, dass die Kirschbäume zu groß geworden seien. Im Juli 1902 wurde von der Gemeinde beschlossen, die Bäume zu fällen.
Der andere Teil der heutigen Hietzigstraße geht von der Hirschleite als Sackgasse ab. Der Steinbruchbesitzer Karl Adolf Hietzig (1824-1877) besaß an der heutigen Steglichstraße Grundstücke, für die er vom oberen Teil einen Zugang benötigte. Bereits 1883 wird dort ein Privatweg erwähnt. 1886 taucht die Straße im Adreßbuch als Hietzigs Privatweg auf. Später wurde die Straße auch als der Hietzig’sche Privatweg bzw. als Hilbertsche Privatstraße bezeichnet. Erst am 21. Dezember 1907 beschließt der Gemeinderat, „die von Hietzig erbaute, von der Buttergasse abzweigende Straße ‘Hietzigstraße’ zu benennen.“ Die erwähnte Buttergasse ist die heutige Hirschleite.
Da es in Dresden bereits eine Augustusstraße gab, wurde die gleichnamige Straße in Loschwitz nach der Eingemeindung der Hietzigstraße zugeordnet (ab 1. Juni 1926).