Oederaner Straße

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Ecke Oederaner Straße (links)/Freiberger Straße 93 mit Restaurant „Zum heiteren Blick“, um 1900
Blick in einen Hinterhof des Häuserblocks „Oede“ 11-17
„Hausgerippe" zwischen Oederaner Straße 17 und 19, 2014 entfernt

Die Oederaner Straße in Löbtau verläuft von der Freiberger Straße vorbei an einem unter Denkmalschutz stehenden Häuserzeilen-Gebiet unter der Nossener Brücke hindurch, bis sie über eine Brücke über die Weißeritz in die Tharandter Straße einmündet.

Zuerst entstand der auf Löbtauer Flur gelegene Teil, der zusammen mit der gleichnamigen Brücke seine Benennung mit Fertigstellung im Juli 1889 erhielt[1] als Hohenzollernstraße nach dem Adelsgeschlecht Haus Hohenzollern. Zwei Monate später gab man der auf Dresdner Gebiet angelegten Anschlussstrecke denselben Namen. Am 27. September 1945 (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946) erfolgte die Umbennung nach der sächsischen Kleinstadt Oederan in Mittelsachsen.

Bis in die 1920er Jahre befand sich die von Karl August Lingner begründete Städtische Desinfektions-Centrale am Platz, bestehend „aus dem Verwaltungsgebäude, der Desinfektionsanlage, zwei Wagen- und verschiedenen Materialschuppen“, wobei zwischen der reinen und unreinen Seite des Kessel- und Maschinenhaus nebst Verbrennungsofen für minderwertige Objekte und Räume zur Aufnahme der verseuchten Gegenstände unterschieden wurde[2].

Die in der Straße errichteten Mietswohnungen gehörten zur Siemenschen Glasfabrik (Nr. 3 bis 11) und zur Deutschen Reichsbahn (Nr. 13 bis 19). Im Haus Nr. 22 befand sich zu DDR-Zeiten die Gaststätte „Freundliche Ecke“.[3] Unter der Nr. 35 befand sich die bereits 1576 angelegte und bis 1875 in Betrieb gewesene Alte Pulvermühle[4].

Im Jahr 2005 porträtierte die Dresdner Künstlerin Susanne Keichel, die selbst in der Oederaner Straße aufgewachsen ist, die Bewohner des Viertels. Die entstandenen Fotos und Interviews zeigte sie in einer Ausstellung im Gebäude Oederaner Straße 2.[5]

Zwischen 2014 und 2016 wurden etliche Mietshäuser in der Oederaner Straße saniert. Die Arbeiten an dem unmittelbar am Heizkraftwerk Nossener Brücke gelegenen Block sorgten für Aufsehen, weil die osteuropäischen Bauleute die unerträglichen Bedingungen öffentlich machten, unter denen sie schuften mussten.

Das Gebäude Nr. 12 trägt heute noch eine Goldene Hausnummer.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 61
  2. Lingner-Archiv von Dr. Ulf-Norbert Funke
  3. Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1962, S. 41. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1974, S. 90.
  4. Dresdner Mühlenprojekt von Anita Urban
  5. Junge Frau wagt sich an das Porträt einer Straße in der Sächsischen Zeitung
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