Julius Hammer
Friedrich Julius Hammer (* 7. Juni 1810 in Dresden; † 23. August 1862 in Pillnitz) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Friedrich Julius Hammer wurde als Sohn des Ministerialsekretärs Hammer in Dresden geboren. Julius hatte noch mehrere Geschwister, unter den vier Brüdern auch den Maler und Schriftsteller Edmund Guido Hammer (1821–1898).
Seine Eltern ließen Julius eine ausgezeichnete Bildung zukommen und schickten ihn auf die Kreuzschule. Er war bereits als Kind der Stolz seines Vaters, hatte er doch in der Schule gute Ergebnisse vorzuweisen. Während der Vater viel von den Napoleonischen Befreiungskriegen erzählte, als er Quartiermeister in einem sächsischen Garderegiment war, war es vor allem seine Mutter, die seine Begabung förderte, indem sie ihm in seiner frühen Kindheit viele Märchen, Sagen und Geschichten erzählte und später auch an die deutsche Dichtkunst heran führte. In der Schule las er Werke von römischen und griechischen Dichtern und übersetzte diese ins Deutsche. Gleichzeitig übersetzte er Werke von Goethe und Schiller in die lateinische und griechische Sprache.
Die erste Aufmerksamkeit bekam Julius, als er als Zwanzigjähriger 1830 zur 300-jährigen Gedenkfeier der Augsburgischen Konfession ein eigenes Gedicht verfasste und dies selbst vortrug.
Dem Wunsch des Vaters entsprechend, um später ein Beamter im sächsischen Staat zu werden, ging Julius nach dem Besuch der Kreuzschule nach Leipzig und studierte dort an der Universität Rechtswissenschaft und Philosophie. Hier blieb er, bis er sogar die Doktorwürde erhielt. Er selbst wollte eigentlich Lehrer an der Universität werden, jedoch konnte ihm dieser Wunsch aufgrund des bei der Ausbildung der Söhne und Töchter zusammengeschrumpften Vermögens seines Vaters nicht erfüllt werden. So kehrte er 1834 nach Dresden zurück.
Nach Beendigung des Studiums lebte Julius in Dresden, Leipzig und Nürnberg und machte fortan sein Hobby zum Beruf, indem er Schriftsteller wurde. Zuletzt lebte er in Pillnitz, wo er sich einen kleinen Landsitz kaufte. Zum 50. Todestag von Friedrich Schiller, 1855 war er Mitinitiator der „Schillerstiftung“, einer gemeinnützigen Stiftung für hilfsbedürftige Schriftsteller und deren Hinterbliebenen. Im gleichen Jahr veranlasste er auch die Anbringung einer Gedenktafel an dem Weinberghäuschen in Loschwitz, wo Schiller „Don Carlos“ geschrieben hatte.
Im Sommer 1862 starb er und wurde auf dem Friedhof in Hosterwitz beigesetzt. Friedrich Julius Hammer wurde in Pillnitz vor der Schule ein Bronzebild gewidmet. Er war verheiratet, hinterließ aber keine Kinder. Die Hammerstraße in Dresden wurde 1896 nach Julius Hammer benannt.
[Bearbeiten] Werke
Friedrich Julius Hammer schrieb Gedichte, Novellen und Romane. Außerdem verfasste er einige Lustspiele und Dramen, die auch am Dresdner Hoftheater aufgeführt wurden. Als beste Werke gelten seine lyrischen Gedichte, wovon er mehrere Sammlungen veröffentlichte:
- Schau um dich und schau in dich
- Fester Grund
- Zu allen guten Stunden
- Auf stillen Wegen
- Lerne, liebe, lebe!
Er sammelte eigene und auch fremde Gedichte in einem gesammelten Werk:
- Leben und Heimat in Gott
Angeregt durch den Dichter und Schriftsteller Rückert, der zur gleichen Zeit lebte, beschäftigte sich Hammer auch mit morgenländischer und hebräischer Poesie. Dazu gab er folgende Werke heraus:
- Osmanisches Liederbuch: Unter dem Halbmond
- Psalme der Heiligen Schrift
[Bearbeiten] Quellen
- Bunte Bilder aus dem Sachsenlande, Für Jugend und Volk, Herausgegeben vom Sächsischen Pestalozzi-Vereine, IV. Band, 2. Auflage, Leipzig, 1909