Julius Wilhelm Winzer
Dr. jur. h.c. Julius Wilhelm Winzer (* 28. Juni 1819 in Leipzig; † 25. August 1902 in Dresden) war ein deutscher Jurist, zuletzt als Senatspräsident beim Oberlandesgericht.
[Bearbeiten] Familie
Julius Wilhelm Winzer entstammte der Gelehrten- und Theologenfamilie Winzer.[1] Er wurde am 28. Juni 1819 als Sohn des Professors Dr. Julius Friedrich Winzer (* 30. Juli 1778 in Chemnitz; † 24. Februar 1845 in Leipzig) und dessen Ehefrau Friedrike Juliane († 1862 in Leipzig)[2][3] geboren.
Julius Wilhelms Vater, Dr. theol. Julius Friedrich Winzer, war 1820 einer der vier ordentlichen Professoren der Theologie im Concilium Professorum der Universität Leipzig unter dem Rektor Professor Johann Gottfried Jakob Hermann und dem Senior der theologischen Fakultät Dr. Johann August Heinrich Tittmann. Julius Friedrich Winzer war außerdem Kanonikus des Stiftes Zeitz, wurde 1799 in Leipzig Magister, wurde 1800 habiliert, wurde 1812 in Wittenberg Doktor der Theologie und am 26. September 1815 in das Consilium Professorum der Universität Leipzig aufgenommen.
Julius Wilhelm Winzer hatte noch zwei Schwestern:
- Pauline und
- Therese Winzer.[4]
Julius Wilhelm Winzer war verheiratet. Seine Ehefrau Rosa Concordia, die zuletzt in der Ludwig-Richter-Straße 15 wohnte, starb bereits wenige Monate nach ihrem Ehemann, im Jahr 1903.[5]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Julius Wilhelm Winzer nahm nach seiner Schulbildung ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf. Winzer ist erstmals 1848 als Kreisamts-Aktuar im Adressbuch von Leipzig zu finden, zu dieser Zeit in der dortigen Universitätsstraße 21 in der elterlichen Wohnung bei seiner Mutter, der verwitweten Domherrin.[6] 1852 war Winzer Assessor am Leipziger Appellationsgericht und wurde im gleichen Jahr noch zum Justizrat befördert.[7][8]
1865 zog Winzer nach Dresden in die Antonstraße 15b und wurde - weiterhin im Rang eines Justizrates - Hilfsarbeiter beim Dresdner Oberappellationsgericht.[9] Ein Jahr später, 1866, wurde Winzer zum Oberappellations-Gerichtsrat bestellt.[10] 1870 zug er in die Königstraße 11.[11] 1880 ist Winzer als Senatspräsident im königlichen Oberlandesgericht verzeichnet, wohnhaft mittlerweile in der Bautzner Straße 19.[12] 1883 zog Winzer abermals, diesmal in die Kurfürstenstraße 21 um.[13] 1886 wurde Julius Wilhelm Winzer als Senatspräsident a.D. pensioniert.[14]
Winzer wohnte zuletzt in der Weintraubenstraße 11 und wurde auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1876: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1880: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens
- 1881: Komthur 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1886: Komthur 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 3, 1901-1904, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 176
- Leipziger Adresskalender 1820, SLUB Dresden, S. 38f.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Winzer im Pfarrerbuch Sachsen
- ↑ Adressbuch Leipzig 1860, SLUB Dresden, S. 257
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1862, SLUB Dresden, S. 285
- ↑ Adressbuch Leipzig 1864, SLUB Dresden, S. 322
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1903, SLUB Dresden, S. 915
- ↑ Adressbuch Leipzig 1848, SLUB Dresden, S. 127
- ↑ Adressbuch Leipzig 1852, SLUB Dresden S. 16
- ↑ Adressbuch Leipzig 1853, SLUB Dresden, S. 172
- ↑ Adressbuch Dresden 1866, SLUB Dresden, S. 327
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, SLUB Dresden, S. 334
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, SLUB Dresden, S. 363
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, SLUB Dresden, S. 496
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, SLUB Dresden, S. 487
- ↑ Adressbuch Dresden 1887 SLUB Dresden, S. 609