Antonstraße
Die Antonstraße ist 1818 nach der erfolgten Niederlegung der Wälle in der Neustadt entstanden, blieb zunächst namenlos und steht im Adressbuch von 1836 als Straße vom Bautzner nach dem Leipziger Tore. Noch im selben Jahr erhielt sie die Benennung Hauptallee, weil sie im Vergleich mit benachbarten Straßen von größerer Länge und mit einer doppelten Baumreihe bepflanzt war. Seit 1840 führt sie die heutige Bezeichnung König Antons zu Ehren und wurde im Jahr 1901 auch auf die ihre Fortsetzung bildende Zufahrtsstraße bis zur Marienbrücke verlängert[1].
Berühmter Bewohner war der Schriftsteller und Bezirksschuldirektor Karl Gustav Nieritz (1795–1876), der sein Haus in der Nr. 19 hatte, der Unternehmer und Direktor der Dampfschifffahrtsgesellschaft Carl August Leonhardi (1805–1865) war Hauseigentümer der Nr. 7 und das Hotel Royal befand sich in der Nr. 9[2].
[Bearbeiten] weitere Adressen (Auswahl)
- Nr. 1 (direkt am Albertplatz): Villa Augustin, heute Erich-Kästner-Museum
- Nr. 2: Hochhaus am Albertplatz (erbaut 1929)
- Nr. 2: im Gartengebäude Photo-Atelier mit großen Nordfenstern; 1895–1902 Atelier von F. Gustav Karsch bez. geborener Carsch; 1903 bis mindestens 1957 „Lichtbildnerei Bähr“ (Hermann Bähr, 1878–1969, Großneffe von Karsch, und Karl Bähr, Sohn von Hermann Bähr); im Vorderhaus Wohnungen von Hermann und Karl Bähr[3]
- Nr. 2a: Fritz Sauerstein, Professor für Anatomie an der Kunstakademie
- Nr. 8: in 1950er Jahren Künstlercasino, später Verlagsgebäude der „Sächsischen Neuesten Nachrichten“, in 1990er Jahren Wettbüro, heute „Trink- und Tanzetablissement“ „Altes Wettbüro“[4]
- Nr. 12: Leipziger Bahnhof und einstiger Sitz der Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie[5]
- Nr. 21: Berufsschule Europäische Wirtschafts- und Sprachenakademie gGmbH
- Nr. 29: Bar „Peaches“; ab 2012 Club „Bonnies Ranch“[6]; seit Sommer 2015 „Gourmet Palast“ (asiatisches Restaurant)[7]
- Nr. 33: um 1916 Hotel und Pension „Royal“ (Besitzer: Walter Schönfelder, Traiteur), später „Hubrich's Hotel Royal“[8], heute „Hotel Bayrischer Hof“[9]
- Nr. 43: „Super 8“-Hotel; Baubeginn des sechsgeschossigen Neubaus im Frühjahr 2017[10], Eröffnung im Juli 2019[11]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 7 - ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden 1856
- ↑ Adressbuch 1940, 5. Teil, S. 56. Informationen zu Biografie und Werk von Hermann Bähr bei der Fotothek
- ↑ Foto von Lothar Lange; Fernsprechbuch 1988, S. 209; http://www.altes-wettbuero.de
- ↑ Adressbuch von 1840
- ↑ Stefanie Kaune: Neuer Dresdner Club „Bonnies Ranch“: Feiern in der Irrenanstalt. In: DNN 16.11.2012
- ↑ Yannik Carstensen: Aus Partyclub wird Sushi-Restaurant. In: SZ 17.7.2015, S. 21
- ↑ historische Ansichtskarten
- ↑ https://www.bayerischer-hof-dresden.de/
- ↑ Sebastian Burkhardt: Proteste gegen Plattenbau-Hotel an der Dresdner Antonstraße. In: DNN 20. April 2017
- ↑ gsh-hotel.com: Eröffnung des Super 8 by Wyndham in Dresden. 3. Juli 2019.