Karl Maaz
Karl Jakob Maaz, auch Carl Jacob Maaz (* 9. Juli 1836 in Schirgiswalde; † 15. Mai 1904 in Dresden) war ein deutscher Geistlicher und Pfarrer, zuletzt Hofkaplan und Präses des katholisch-geistlichen Konsistoriums in Sachsen. Er war der erste katholische Militärpfarrer in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Karl Jakob Maaz entstammte der Familie Maaz aus Schirgiswalde bei Bautzen. Familienmitglieder waren Uhrmacher, Glaser und Zimmerer.[1]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Maaz studierte Theologie und ist erstmals 1860 im Adressbuch von Dresden als Kandidat der Theologie und Lehrer zu finden, wohnhaft in der Schloßstraße 18.[2] Ab 1862 war er Kaplan an der königlich-katholischen Hofkirche, was er bis 1881 ununterbrochen blieb. Ebenfalls 1862 wurde Maaz zum Professor am Progymnasium berufen.[3] 1871 erfolgte seine Ernennung zum Ordinarius am Progymnasium und zum Präfekt am königlichen Kapellknabeninstitut. Das Amt des Präfekten an diesem Institut übte er bis 1879 aus.[4] 1876 wurde Maaz zum Direktor des Progymnasiums ernannt, was er bis 1881 blieb.[5]
1882 ging Karl Maaz zur königlich-sächsischen Armee und wurde der erste katholische Militärpfarrer Dresdens im XII. (königlich-sächsischen) Armeekorps. Ab dieser Zeit wohnte er am Eliasplatz 2.[6] 1886 zog er in die Elsasser Straße 5 um.[7] Am 6. Juli 1890 leitete Maaz, nach einigen organisatorischen Hürden und im Kampf mit der dortigen städtischen Bürokratie den katholischen Gottesdienst im Regiment in der sächsischen Stadt Borna, südlich von Leipzig. Die Stadtchronik von Borna berichtet darüber:
- Der Stadtrat war zur Abhaltung des Gottesdienstes um Überlassung eines passenden Lokales gebeten worden. Dieses wurde zunächst verweigert. Darauf wurde ihm vom Militärpfarrer Maaz eröffnet, er müsse im Verweigerungsfalle bei der Regierung vorstellig werden, dass das Regiment von Borna wegverlegt werden müsse, wenn man für die katholischen Mannschaften kein Gottesdienstlokal zur Verfügung stellt. Daraufhin stellte der Stadtrat die Aula des alten Realgymnasiums am Königsplatz für die Feier von Gottesdiensten zur Verfügung.[8]
1891 quittierte Maaz seinen Dienst in der sächsischen Armee, wurde zum Konsistorialrat der katholischen Kirche Sachsens ernannt und arbeitete als Pfarrer und Stiftsadministrator an der katholischen Kirche in Friedrichstadt. Er wohnte zu dieser Zeit in der Friedrichstraße 50.[9] Bereits ein Jahr später, 1892, wurde Maaz zum Vikariatsrat sowie zum Superior und Pfarrer an der katholischen Hofkirche berufen und wohnte wieder in der Schloßstraße, diesmal in der Hausnummer 32.[10] 1896 wurde er zum Präses des katholisch-geistlichen Konsistoriums berufen,[11] ein Jahr darauf zum Hofkaplan.[12] Zwischen 1900 und 1903 war Maaz als Nachfolger von Ludwig Wahl apostolischer Provikar in den sächsischen Erblanden.[13] 1901 wurde er noch päpstlicher Hausprälat, [14] 1903 apostolischer Protonotar.[15]
Karl Maaz wurde auf dem Inneren Katholischen Friedhof begraben.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtordens (1894)
- Eisernes Kreuz 2. Klasse (1894)
- Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens (1899)
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 3, 1901-1904, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 286
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Genealogie Joseph Maaz auf Geneanet, abgerufen am 19. Oktober 2014
- ↑ Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 147
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, SLUB Dresden, S. 173
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, SLUB Dresden, S. 213
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, SLUB Dresden, S. 254
- ↑ Adressbuch Dresden 1883, SLUB Dresden, S. 270
- ↑ Adressbuch Dresden 1887, SLUB Dresden, S. 346
- ↑ Erster katholischer Gottesdienst nach der Reformation in Borna auf: Katholische Pfarrei St. Joseph Borna
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB Dresden, S. 441
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, SLUB Dresden, S. 467
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, SLUB Dresden, S.358
- ↑ Adressbuch Dresden 1898, SLUB Dresden, S. 402
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Georg Wuschanski“
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB Dresden, S. 533
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB Dresden, S. 646