Friedrichstraße
Die Friedrichstraße (um 1813 Brücken Strasse, bis 1830: Ostraer Gasse) führt von der Weißeritzstraße durch die Friedrichstadt zum Ostra-Vorwerk.
- Ecke Weißeritzstraße: hier stand das Keglerheim; gegenüberliegende Straßenseite: wild gewachsener Park ("Grüne Ecke"), wegen Neubau wurde die Abholzung durchgeführt [1] Der Gedenkstein für das "Blutbad im Keglerheim" 1933 wurde an die Weißeritzstraße versetzt.
- Nr. 5 (bzw. 3): hier stand das Haus von Schuster Haucke, bei dem Goethe bei seinem ersten Dresdner Aufenthalt (1768) wohnte (1945 zerstört)
- Nr. 19: hier stand der 1672/1673 erbaute und 1674 konzessionierte Gasthof Ostra, später auch Rote Schänke genannt, zwischendurch das Manufakturhaus von Johann Daniel Kraft (in Betrieb 1674 - 1689), noch später das Eishaus (abgetragen 1952)
- Nr. 20: Wohnhaus von Richard Wagner bis 1849 - heute Nr. 41 (Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt), mit Gedenktafel
- Nr. 23 und 25: derzeit Brache; Plan: Bebauung "Friedrichsgarten" (ein Gebäude an der Straße und zwei im Innenhof, insgesamt 20-25 Eigentumswohnungen) durch Bauherrengemeinschaft[2]
- Nr. 33: hier hatte der VEB Denkmalpflege Dresden seinen Sitz
- Nr. 36: Altersheim der Güntz-Stiftung bis 1928
- Nr. 40: hier war die Glasmalanstalt Urban & Goller ansässig, in den 1920er Jahren wohnte Dore Mönkemeyer-Corty im Haus
- Nr. 41: (nimmt die gesamte Straßenseite ein) ehem. Palais des Camillo Graf Marcolini - heute Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, u.a. wohnten hier die Ärzte Fritz Carl Burdach und Heinz Hache
- Nr. 42: das Hinterhaus, wo bis 1933 der Maler Richard von Hagen wohnte, wurde von Hans Riedel und Peter Taubert restauriert
- Nr. 43: Matthäuskirche
- Nr. 44: Geburtshaus von Ludwig Richter; Anwesen seit 1928 in Hand der Künstler- und Restauratorenfamilie Schulz: zunächst Carl Schulz, später Sohn und Künstler Matthias Schulz, dessen Frau Karin und deren Söhne Markus (Restaurator) und Friedemann Schulz (Anwalt); dazu mehrere Mietparteien, in den DDR-Jahren zugewiesen; Gartenhaus 1973 Drehort für "Polizeiruf 110 - Eine Madonna zuviel"; Gebäudeensemble und Garten bei Hochwasser 2002 schwer geschädigt, aber wieder aufgebaut[3]
- Nr. 46 (früher 29): hier wohnten Prof. Johann Andreas Schubert und August Röckel, Musikdirektor der königlichen Hofoper, 1983 wurde eine bronzene Gedenktafel für Schubert und Röckel enthüllt (Künstler: Martin Hänisch)[4]; seit 1886 stand hier das Dienstbotenheim (ab 1935 Carolastift). Außerdem verbrachte Paula Modersohn-Becker hier ihre ersten 12 Lebensjahre. Daran erinnert eine Gedenktafel.
- Nr. 47 - 63: Häuser des Gemeinnützigen Bauverein A.G., gegr. 1886, erbaut 1888 - 1890
- Nr. 50: Haus von Hofzahlmeister Essenius, das erste steinerne Haus der Friedrichstadt; später Katholisches Krankenstift
- Nr. 56: hier stand die Preßhefe- und Kornspiritusfabrik von Ludwig Bramsch
[Bearbeiten] Geschichte
Die Straße ist "die älteste Straße der 1670 gegründeten Friedrichstadt, hieß ursprünglich Ostraer Gasse, im Volksmunde kurz Ostergasse, weil sie nach dem an Stelle des alten Dorfes Ostra vom Kurfürsten August errichteten großen Ostravorwerks führte. Mit Beziehung darauf, dass sie an der Weißeritzbrücke ihren Anfang nahm, erhielt sie 1732 auf kurfürstlichen Befehl den Namen Brückenstraße. Auf Bitten der Anwohner wurde ihr 1830 die Benennung Friedrichstraße gegeben zu Ehren des Kurfürsten Friedrich August I., der die seit 1730 ebenfalls nach ihm benannte Friedrichstadt erweitern und in ihr gradlinige Straßen anlegen ließ."[5]
Gedenktafel für Richard Wagner am früheren Wohnhaus in der Friedrichstraße 20 (heute Nr. 41)
Hauseingang der früheren Wohnung von Richard Wagner in der Friedrichstraße 41
Gedenktafel für Napoleon am früheren Marcolinischen Palais (Friedrichstraße 41)
Gedenktafel für Johann Andreas Schubert und August Röckel an der Friedrichstraße 46
Gedenktafel für Paula Modersohn-Becker an der Friedrichstraße 46
Gedenktafel für Ludwig Richter an der Friedrichstraße 44
[Bearbeiten] Quellen
- WEHNERT, Emil: Die Friedrichstadt - einst Dorf Ostra, in: Die Union Okt. 1977
- ↑ SZ 8.3.2019
- ↑ Lars Kühl: Friedrichstadt für immer. In: freitagSZ 25.9.2015, S. 4
- ↑ Ausstellung "Beziehungsspiegel - Denkmale und ihre Eigentümer" mit Fotografien von Christine Starke und Texten von Ulrich Hübner, Kulturrathaus 4.5.-8.7.2016
- ↑ SZ 22.3.1983
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.
[Bearbeiten] Weblinks
- OpenStreetMap: Friedrichstraße
- Digitale Sammlungen:Goethe, Schuster Haucke und der Ewige Jude
- Friedrichstraße auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)