Güntzplatz

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Benennung noch als Eliasplatz, 1911
Stadthaus Johannstadt, 1944
Zusatzschild zum Güntzplatz vor dem Sparkassenhaus

Der Güntzplatz befindet sich heute im Stadtteil Johannstadt an der Einmündung von Güntzstraße und Gerokstraße in die Sachsenallee. 1880[1] als Eliasplatz nach dem angrenzenden Eliasfriedhof angelegt, erhielt er am 27. Juni 1938 (wie auch die weiter nach Süden führende Eliasstraße) mit Verfügung des Oberbürgermeisters den jetzigen Namen. Dies geschah auf Grund eines Erlass von Reichsminister Dr. Frick, nach dem sämtliche Straßen und Plätze umzubenennen waren, die den Namen eines Juden oder eines Mischlings ersten Grades trugen. Der neue Name würdigt den Dresdner Mäzen und Stifter Justus Friedrich Güntz, der auf dem nahen Friedhof beigesetzt ist.

Heute befindet sich nur noch die Nr. 5 als Adresse am Platz mit dem von Hans Erlwein entworfenen Stadthaus Johannstadt. Als Kulturdenkmal ist eine der ersten Litfaßsäulen von Dresden ausgewiesen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Adressen

In der Nähe: Eliasfriedhof, ehemalige Kunstgewerbeschule und heutige HfBK, Sachsenallee

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Güntzplatz an der Mauer (1881 bis 1910)

1821 wurde das Seetor abgetragen und im folgenden Jahr 1822 die Friedrichsallee zu Ehren des Prinzen Friedrich August (1797–1854) errichtet. Diese Allee entstand zusammen mit der sich westlich daran anschließenden Johannesallee auf dem Terrain des zugeschütteten Stadtgrabens. Nördlich davon entstanden auf dem Terrain der ehemaligen Stadtmauern und Wälle Gartenanlagen.

Auf dem Gebiet des Gräflich Schall-Riaucour'schen Gartengrundstücks und der alten Stadtmauern entstand 1833 die Ausflugsgaststätte Schützes Garten (bis 1838). Diese lag zwischen dem Kirchweg (Verlängerung der Schul-Gasse) und der Verlängerung der See-Gasse südlich von Pfarr-Gasse und Schreiber-Gasse.

Den in den Gasthöfen der Scheffel-, Weber-, Zahns- und Breite Gasse ausspannenden Botenfuhrleuten war es seit 1847 gestattet, ihre Wagen tagsüber auf der Straße An der Mauer zwischen Schreiber- und Pfarrgasse aufzustellen. Diese Grenze wurde später an verkehrsreichen Tagen bis zur Schulgasse ausgedehnt; man nannte daher in der 1870er Jahren den Platz Wagenplatz an der Mauer[3]. In den Jahren nach 1870 ist dieser Platz in der Nähe der Kreuzkirche als Teil des ehemals dort befindlichen Gräflich Schall-Riaucour'schen Gartengrundstücks entstanden. Der südliche Teil der Gartenanlage wurde zu einem von drei Seiten mit Grün umfassten Spielplatz umgestaltet, der sich nur zur Friedrichs-Allee hin öffnete.

Zu Ostern 1876[4] übernahm die Landständische Bank das Güntzsche Haus (Schulgasse 3) wie auch das ehemalige Schulwitwenhaus (Schulgasse Nr. 2) aus der Erbmasse von Güntz und errichtete hier ihr Dresdner Comptoir (später: Filiale Dresden). Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Güntz-Stiftung im Oktober 1881 wurde aus diesen beiden Häusern sowie dem Wohnhaus in Ecklage Pfarrgasse Nr. 5 und dem Wagenplatz an der Mauer der erste Güntzplatz gebildet.[5]

1882 firmierte die Bank unter der Anschrift Güntzplatz Nr. 2. Im Gebäude wohnten der Bankdirektor C. F. A. Bergmann sowie ein Kassierer, ein Kassendiener und ein Hausmann (Hausmeister).[6] Im darauffolgenden Jahr 1883 erwarb sie das Nachbarhaus Schulgasse Nr. 1, worauf die Hausnummern Schulgasse 2 und 3 infolge des homogenen Besitzes entfielen.[7]

Gotthardt Kuehl zeichnete die Gegend 1900 mit Kreide: Der Güntzplatz mit Kreuzkirche.

Im Zusammenhang mit Abrissarbeiten für das geplante Neue Rathaus wurde der Platz um die Jahrhundertwende zunächst erweitert.[8]

[Bearbeiten] Güntzplatz an der Bürgerwiese (1910 bis 1938)

Arnhold-Bad am Güntzplatz

Später trug das Areal zwischen Johann-Georgen-Allee und Bürgerwiese sowie zwischen Blüherallee und Lennéstraße den Namen Güntzplatz.[9] Die Benennung erfolgte 1910. [10]

[Bearbeiten] Adressen

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.
  2. Adressbuch 1943/44
  3. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 53
  4. Adressbuch 1876, S. 274, Schulgasse.
  5. Foto bei der Deutschen Fotothek
  6. Adressbuch 1882, (der neugebildete) Güntzplatz; Adressbuch 1882, Bergmann.
  7. Adressbuch 1882, S. 293, Schulgasse; Adressbuch 1883, S. 759, Schulgasse, Adressbuch 1887, S. 971, Schulgasse.
  8. Centralblatt der Bauverwaltung, Band 7, Preußisches Ministerium der Öffentlichen Arbeiten, 1901
  9. Adressbuch für Dresden und seine Vororte, 1932
  10. Karlheinz Kregelin: Dresden – Das Namenbuch der Straßen und Plätze im 26er Ring. Hrsg. Stadtmuseum, fliegenkopf-verlag 1993.
  11. historische Ansichtskarte sowie Adressbuch 1929
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