Güntzstraße
Die Güntzstraße in Johannstadt trägt ihren Namen nach dem Verleger und Kunstmäzen Justus Friedrich Güntz (1801–1875). Sie trennt die Johannstadt von der Pirnaischen Vorstadt.
Die Güntzstraße ist ein verkehrsreicher Zubringer zur Albertbrücke. Sie beginnt am Straßburger Platz, führt Richtung Elbe zwischen den Einmündungen von Pillnitzer Straße/Striesener Straße und Dürerstraße am St. Benno-Gymnasium vorbei und endet am Güntzplatz. Die Linie 13 der Straßenbahn verkehrt entlang der Güntzstraße. Die Bebauung auf der Westseite zählt zur Pirnaischen Vorstadt, die Ostseite zur Johannstadt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Straße folgt einem Abschnitt des ehemaligen Akziserings, einem Rundweg, den Friedrich August der Gerechte 1823 anlegen ließ, um die Mauthäuschen um die Stadt zu verbinden.
Ursprünglich hieß sie nach dem unmittelbar angrenzenden, 1680 wegen der Pest eingerichteten Eliasfriedhofs Eliasstraße, genannt nach dem israelitischen Propheten Elija, der angeblich Tote erwecken konnte.
Am 27. Juni 1938 wurde die Straße aufgrund einer Verfügung des Oberbürgermeisters zusammen mit dem Eliasplatz (dann Güntzplatz), dem Terrassenufer (dann Ludendorffufer) sowie der Elbstraße (dann Spohrstraße) umbenannt.[1]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- heute:
- Nr. 1 (Eckbau Grunaer Straße): gemeinsamer Campus der AWV-Gruppe (Akademie für Wirtschaft und Verwaltung AWV, Akademie für Berufliche Bildung AFBB sowie Fachhochschule Dresden FHD) für rund 1500 Auszubildende und Studenten; Baubeginn: 9. März 2016; Grundsteinlegung: 10. Juni; Richtfest: 1. Dezember; Eröffnung: 3. November 2017[2]; Architekt: Dresdner Planungsbüro IPROconsult GmbH
- Nr. 3–5: Berufliches Schulzentrum für Bau und Technik, Plastik „Bauarbeiter und Lehrling“ von Wilhelm Landgraf (1961)
- Nr. 22: Studentenwohnheim mit Studentenclub „Count Down“ (bis 2005 „Kellerklub“)
- Nr. 28: Studentenwohnheim Güntzpalast, Brunnenanlage „Flugwille des Menschen“ von Max Lachnit
- Nr. 34: Hochschule für Bildende Künste
- ehemals:
- Nr. 1: zunächst Atelier Ernst Hähnel, dann von Johannes Schilling, später Ehrlichsche Stiftung
- Nr. 4: Staatliche höhere Mädchenbildungsanstalt, Ärzteehepaar Alexandrine Kastner
- Nr. 6: Johann Friedrich Wilhelm Wegener, Hofmaler
- Nr. 11: Oskar Heinrich Greiffenhahn, Kgl. sächs. Oberfinanzrat und Oberforstmeister
- Nr. 15: sog. Judenhaus[3]
- Nr. 22: Wohnung von Rudolf Born[4]
- Nr. 24: Henriettenstift, bis 1942 Asyl- und Altenheim der jüdischen Gemeinde[5]
- Nr. 26: Wohnung von Ernst Giese
- Nr. 30/32: Atelier von Ernst Hähnel, später Landesversicherungsanstalt und Atelier von Robert Diez (Nr. 32)
- Nr. 34: Kunstgewerbeschule mit Kunstgewerbebibliothek und Kunstgewerbemuseum; 1963 wurde hier provisorisch das Kupferstich-Kabinett eröffnet
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Anzeiger, 29. Juni 1938, S. 13
- ↑ Fachhochschule Dresden: Moderner Bildungscampus feiert Eröffnung! 06. November 2017.
- ↑ Güntzstraße 15
- ↑ Deutsche Fotothek: Bilder der Villa Eliasstraße 22.
- ↑ CJZ Dresden: Weg der Erinnerung (archiviert)