Lea Große
(1906 Tschenstochau - 1997 Berlin)
Lea Große wurde 1914 mit ihren Eltern aus Leipzig nach Chemnitz verschickt und zivilinterniert, 1927 trat sie dem Kommunistischen Jugendverband bei. Seit 1928 war sie mit Fritz Große liiert, den sie 1946 heiratete. 1928 zog das Paar nach Halle, Lea Große wurde Mitglied der Bezirksleitung des KJVD. 1929 ging sie nach Berlin, im Februar 1930 nach Moskau, wo sie als Archivarin der kommunistischen Jugendinternationale tätig war. Im März 1933 kehrte sie nach Deutschland zurück mit einem Kurierauftrag, dann lebte sie wieder in Moskau. Es folgte illegale Arbeit in Deutschland und Paris in Zusammenarbeit mit dem katholischen Widerstand um Dr. Rossaint und mit der Sozialistischen Arbeiterjugend. 1934 erfolgte ihre Verhaftung in Düsseldorf. Im März 1936 kam es zum Prozess, sie wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie in Jauer zusammen mit Eva Lippold („Das Haus der schweren Tore") verbüßte.
Im Oktober 1938 wurde sie nach Polen abgeschoben. Sie arbeitete als Hauslehrerin in Radom, nach Kriegsausbruch war sie Köchin bei den deutschen Besatzern, dann flüchtete sie in das sowjetisch besetzte Polen. Sie erkrankte an Tuberkulose. Später arbeitete sie als Putzfrau in einem Lazarett in Lwow, dann war wieder ein Aufenthalt in einer Lungenheilstätte erforderlich, diesmal in Jalta. Mitte Juli 1940 kehrte sie nach Moskau zurück, arbeitete im Kinderheim der Internationalen Roten Hilfe. Nach dem Überfall auf die SU war sie beim Deutschen Volkssender (Jugendsender Sturmadler), später beim Sender des Nationalkomitees „Freies Deutschland" tätig. Die Evakuierung nach Ufa erlebte sie zusammen mit Hedda Zinner. 1942 war sie wieder in Moskau. Am 7. Dezember 1945 wurde sie Chefredakteurin beim Landessender Dresden, sie hatte zwei Kinder, 1949 wurde ihr Mann Botschafter in der Tschechoslowakei. 1957 starb er.
[Bearbeiten] Quellen
- GROSSE, Lea: (?) Autobiographie, 1982