Leonhardistraße
Die Leonhardistraße in Loschwitz wurde in früheren Zeiten als Rakenweg bezeichnet. Bereits in Gemeindeunterlagen von 1865 wird ein Raakenweg erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig nachweisbar. Es gibt die Deutung, dass der Name von den Raken kommt. Das ist im Volksmund eine andere Bezeichnung für Krähen. Vielleicht waren die Bäume in der Gegend ein beliebter Sammelplatz für Krähen und der Volksmund machte daraus die Bezeichnung Rakenweg. Es gibt ja auch heute noch an der Elbe im Winter Sammelplätze für Krähen, die hier überwintern.
Gerhard von Kügelgen bezog 1811 mit seiner Familie zum erstenmal den Sommeraufenthalt in Loschwitz bei dem Winzer Johann Gottlieb Schmidt auf dem Rakenweg.[1]
1894 plant man die Verbreiterung des Weges einschließlich Bau eines Umlenkeplatzes an der Einmündung in den Plattleithenweg (heute Plattleite). Nach dem Ausbau zur Straße sollte diese einen neuen Namen bekommen. In seiner Sitzung vom 6. Mai 1896 beschloß der Gemeinderat, „dem langjährigen Wohltäter der Gemeinde Herrn Professor Eduard Leonhardi zu Ehren den jetzigen Rakenweg in ‘Leonhardi-Straße’ umzuwandeln“. Der Vater von Eduard Leonhardi, Christian August Leonhardi (Gründer der Tintenfabrik auf der Grundstraße), ließ sich 1842 auf dem Rakenweg ein Sommerhaus bauen. Bekannt ist unter anderem auch die Rote Amsel auf der Grundstraße. Dieses Haus war 1884 durch Umbau der ehemaligen Hentschelmühle (Grundstraße) zur Förderung junger mittelloser Künstler entstanden und beherbergt heute das Leonhardi-Museum.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ LEUSCHNER, Th.: Loschwitz und die Familie von Kügelgen, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, 1931