Plattleite
Die Plattleite diente schon in früheren Zeiten als Verbindung (Communicationsweg) zwischen Loschwitz (Schillerstraße) und Weißer Hirsch (Lahmannring). Der teilweise schmale und steile Weg wurde früher als Hohlweg bezeichnet. In Gemeindeunterlagen von 1875 ist ein Kostenanschlag enthalten über die „Herstellung und Verbreiterung des sogenannten verlängerten Hohlweges“. Damals tauchte auch die Bezeichnung Unterer Plattleithenweg auf, wahrscheinlich nach einem alten Flurnamen. Wie bei anderen Wegen bezieht sich der Namensteil Leite oder Leithe auf einen Berghang.
Im oberen Teil (ab der Einmündung der Bergbahnstraße) ist die Plattleite eine Fahrstraße. In den 1890er Jahren gab es in der Gegend eine rege Bautätigkeit, die den Ausbau des Weges nach sich zog, beispielsweise durch den Bau der Standseilbahn. Ab wann die Bezeichnung Plattleite statt Plattleithenweg besteht ist nicht bekannt. In einem Stadtplan von 1913 findet sich noch die alte Bezeichnung. Ab 1912 wird im Adressbuch die neue Bezeichnung verwendet.
Ab der Kreuzung mit der Wolfshügelstraße befindet sich die Straße auf der Flur von Weißer Hirsch. Seit dem 19. März 1877 wurde sie Loschwitzer Weg genannt und später Loschwitzer Straße. Dieser Name wurde erstmals in einem Geschäftsbuch von 1883 aufgeführt. Nach der Eingemeindung von Weißer Hirsch 1921 wurde diese Bezeichnung aufgegeben. Wahrscheinlich wurde ab 1. Juni 1926 aus dem Plattleithenweg die Plattleite. Weiterhin wurde gleichzeitig die bisherige Loschwitzer Straße der Plattleite zugeschlagen.
Sehr bekannt sind an der Straße die Gebäude des Ardenne-Instituts (gegründet von Manfred von Ardenne). Auf dem Grundstück Nr. 27 ließ Manfred von Ardenne 1956 eine Sternwarte errichten, die Sternwarte „Manfred von Ardenne“.
Das Häuserviertel zwischen Collenbuschstraße, Lahmannring und Plattleite bezeichnet man auch als sog. Alten Hirsch.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 5: Hans Reinhold, Papiergroßindustrieller und Generaldirektor, Gertrud Reinhold
- Nr. 27: Sternwarte „Manfred von Ardenne“
- Nr. 51: von 1920 (?) bis etwa Ende 1980er Jahre Uhrmacherei und Juwelier Arthur Pieper, vermutlich letzte Inhaberin Marga Pieper[1]; 2017-August 2017 Bioladen und Vertrieb regionaler Erzeugnisse für Gastronomie „Onkel Franz“ [2]
[Bearbeiten] Weblinks
- Plattleite auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Foto von Lothar Lange; Fernsprechbuch 1988, S. 192
- ↑ https://www.neustadt-ticker.de/62204/alltag/vorgestellt/onkel-franz, https://www.saechsische.de/plus/so-geht-es-weiter-nach-der-pleite-von-onkel-franz-5101970.html